Homöopathie, aber wie?

Immer wieder hört oder liest man im Internet oder Foren Empfehlungen für ein homöopathisches Mittel nach dem Motto „bei meinem Pferd hat Mittel xyz super geholfen“. Das kann funktionieren. Das kann aber auch schiefgehen. Wer ein paar Grundregeln der Homöopathie* kennt, kann besser abschätzen, was er wie ausprobieren kann.

Es gibt ein paar Dinge, die sollte man bei Homöopathie nicht machen. Über einige, wie das Provozieren einer Arzneimittelprüfung, habe ich schon geschrieben.

Auch das homöopathische Prinzip der Mittelfindung habe ich bereits erklärt. Und wie viele Globuli ins Pferd müssen und worauf man dabei achten muss, können Sie hier nachlesen.

Heute soll es darum gehen, wie man auf der sicheren Seite ist, wenn man ein Mittel, das einem empfohlen wurde, ausprobieren möchte.

Für viele Pferdebesitzer ist es nicht möglich, öfter als einmal täglich ein Mittel zu verabreichen. Deshalb sind Potenzen zwischen D6 und D12, die für den Akutfall geeignet sind, aber oft mehrmals am Tag gegeben werden müssten, nicht ideal. Zudem sollte man mit Mitteln auf Basis von Giften in Tiefpotenzen vorsichtig sein.

Relativ wenig beachten muss man bei homöopathischen Arzneien in C12 oder C30. Entweder man gibt die Globuli selbst oder löst sie in Wasser auf. Man verabreicht sie zwei bis drei Tage hintereinander, einmal täglich. Stellt sich eine Besserung ein, kann man das Mittel noch ein oder zwei Tage länger geben. Dann sollte man aufhören und eine Pause machen. Bei akuten Erkrankungen kann man nach einer Pause von zwei Tagen das Ganze wiederholen. Bei chronischen Problemen sollte man eine längere Pause von zwei bis vier Wochen machen. In diesem Zeitraum beobachtet man, ob sich etwas getan hat. Gab es eine leichte Besserung oder eine Besserung nach der es später wieder schlechter wurde, kann dann das Mittel noch einmal für ein paar Tage geben. Ansonsten war es höchstwahrscheinlich nicht die passende Arznei.

Eine Flasche mit Plastikverschluss, Leitungswasser oder stilles Wasser und die entsprechenden Globuli plus eine Einwegspritze – fertig ist die sanfte und effektive homöopathische Gabe in Wasser. (© C. Götz)

Für die Gabe in Wasser einfach zehn bis 15 Globuli in einer sauberen Flasche mit Plastikdeckel auflösen und vor dem Aufziehen in eine Plastikspritze (ca. 10 ml) kräftig schütteln. Anschließend den Inhalt der Spritze über den Maulwinkel ins Maul geben. Nicht über einen längeren Zeitraum aufbewahren und nicht neben Pflegemitteln mit ätherischen Ölen, wie Fliegensprays oder Kühlgel, lagern.

Will man Homöopathie begleitend bei Verhaltensproblemen anwenden – etwa Schwierigkeiten beim Verladen oder Schreckhaftigkeit – kann man auch die Potenz C200 verwenden: trocken oder ebenfalls in Wasser.