Letztes Jahr habe ich eine Fortbildung zum Thema Equines Asthma gemacht, die mir zwar kein immenses Wissensplus beschert hat, aber: Es ist alles wieder hübsch aufgefrischt worden und es hat sich die schöne Erkenntnis eingestellt, dass vieles, was man eher als alternatives oder Erfahrungswissen erworben hat, nun wissenschaftlich fundiert untersucht ist.
Für alle, die ebenfalls eine Zusammenfassung zum Thema chronischer Husten beim Pferd – wie man Equines Asthma (EA) umgangssprachlich früher meist nannte – brauchen, hier mal das was man meiner Ansicht nach dazu wissen muss: Beim Menschen ist der Begriff Bronchiales Asthma, oder kurz Asthma, die Bezeichnung für chronische, entzündliche Erkrankungen der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit. EA wurde als Begriff übernommen, weil es viele Ähnlichkeiten mit humanem Asthma aufweist, etwa allergische und entzündliche Anteile, Reversibilität durch Medikamente und/oder Haltungsoptimierung, schubweiser Verlauf, eine erhöhte Schleimansammlung und eine übersteigerte Reaktionsbereitschaft der Atemwege auf äußere Reize.
Mit der Einteilung in leicht- mittel- oder hochgradiges EA soll die früher bei IAD (Inflammtory Airway Disease: entzündliche Atemwegserkrankung), RAO (Recurrent Airway Obstruction: wiederkehrende Atemwegsverengung) und SPARAO (Summer Pasture Associated Recurrent Airway Obstruction; sommerweidebedingte wiederkehrende Atemwegsverengung) bestehende Überlappung an Symptomen und Ursachen abgestellt werden. Das soll für mehr Klarheit sorgen.
Mehr Fakten zu EA:
- Studien zeigen, dass in Stallhaltung zwischen zehn und 20 Prozent der Pferde an hochgradigem EA leiden.
- Forscherinnen* fanden heraus, dass es bei EA eine vererbbare Veranlagung gibt. Wenn beide Elterntiere von EA betroffen sind, liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Pferd, daran zu erkranken, bei 44 Prozent.
- Studien zeigten bereits vor Jahrzehnten, dass bereits sehr viele junge Pferde Lungenprobleme bekommen, sobald sie aufgestallt werden.
Husten ist einer der wichtigsten Abwehrmechanismen der Atemwege. Der Reflex soll die Atemwege freihalten. Hustenrezeptoren findet man vor allem im Bereich des Kehlkopfes und der Luftröhre. Die Lunge selbst hat kaum Hustenrezeptoren.
Doch wann spricht man von EA und wann liegt ein Atemwegsinfekt vor? Was sind die Auslöser und wie geht man dagegen vor, wenn es das eigene Pferd erwischt hat? Im nächsten Beitrag mehr darüber …
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* Gendern? Kann man machen …