Freispringen: Warum und wo?

Freispringen ist eine tolle Abwechslung für Körper und Geist, sowohl von Spring- als auch von Dressurpferden – egal ob im sportlichen Einsatz oder ohne turniersportliche Ambitionen geritten. Denn Freispringen fördert Körpergefühl, Geschicklichkeit, Kraft und Geschmeidigkeit, wenn man es entsprechend einsetzt. Eine Serie für Freispring-Einsteiger, mit gesundheitlichen Tipps, die auch Profis beachten sollten.

Freispringen fordert ein Pferd körperlich und mental. Es ist eine tolle Abwechslung zum üblichen Training und beugt damit auch einseitiger Belastung vor. Die Trainingsanreize fördern die Muskulatur und die Aufmerksamkeit sowie die Übersicht und – wenn man es für das jeweilige Pferd richtig angeht – somit auch die Gelassenheit.

Körperlich kann es helfen, die Rückentätigkeit, die Beweglichkeit generell, speziell die Schulterfreiheit zu fördern und die Kraft der Hinterhand zu stärken. Zudem kann es die Technik beim Springen unter dem Reiter verbessern helfen.

Freispringen kann man nicht nur in der Halle oder im Roundpen, sondern auch auf der Koppel oder einem eingezäunten Außenplatz und mit ganz einfachen Mitteln durchführen. Die Regeln sind letztendlich die gleichen – auch wenn es ein paar Unterschiede zu beachten gilt. So sollte man ein Pferd im Roundpen nur über geringe Abmessungen (nicht viel höher als ein Cavaletti) springen lassen und das auch nur, wenn das Pferd Freispringen grundsätzlich kennt und jederzeit regulierbar ist. Auf der Koppel und einem Außenplatz sollte man sich genau überlegen, welche Absperrungen und Sicherheitsmaßnahmen nötig sind und Sinn machen und in welche Richtung beziehungsweise auf welcher Seite man in Anbetracht dieser beiden Punkte springen lässt.

In der Freisprunggasse auf der Koppel mit einem Sprung vom Licht in den Schatten. Eine Anforderung auf die Pferde auch im Gelände stoßen – nicht nur in Vielseitigkeitsprüfungen. (© C. Götz)

Bei Freispringen auf dem eingezäunten Platz oder auf der Wiese wird man sicher keine Höchstabmessungen aufbauen und talentierte Pferde mit dem Ausspringen von Ständerhöhe auf dumme Gedanken bringen. Doch wer einen Neuling hektisch macht oder überfordert, der kann auch in der Halle sehr böse Überraschungen erleben. Es sind schon viele Pferde aus Kopflosigkeit, Panik und Stress aus der Halle oder über die Bande auf die Tribüne gesprungen. Deshalb ist es hier wie dort wichtig, die Pferde nicht zu überfordern. Ruhe und Gelassenheit stehen an erster Stelle.

Mehr über das Thema Aufwärmen vor dem Freispringen im nächsten Beitrag.

Wenn Sie das interessant fanden, unterstützen Sie mich mit einer Spende über PayPal, (paypal.me/pferdekosmos). Vielen Dank!