Historisch-Hippologisch (4)

Ich schaue immer wieder gerne in das im Jahr 1835 veröffentlichte Buch* von k.k. Rittmeister Constantin Balassa. Und jedes Mal finde ich einen Satz, den ich mag: „Auch hierin ist es gut, wenn der Unterricht anfangs langsam und gelassen vorgenommen wird.“ Es geht um die Gewöhnung an …

… die Trommel. Mit „etwas Naschwerk“, das man in der Hand hält, lässt man die Pferde während man trommelt folgen (das heutige Folge-der-Furcht-Prinzip, das ich beispielsweise hier beschrieben habe).

Das Trommeln darf dabei anfangs auch nicht zu laut sein. Und die Artgenossen, die das Trommeln schon kennen, helfen ebenfalls bei der Gewöhnung, wie man im zweiten Absatz lesen kann …

Das Kapitel endet mit folgender Empfehlung: „Im Stalle trommelt man gewöhnlich drei mal des Tages, nämlich vor dem Hafergeben des Morgens, Mittags und Abends; jedoch dürfen die Pferde während des Haferfressens, damit sie denselben nicht aus dem Maule verlieren, nicht gestört werden.“

Was uns das heute helfen kann? Musik, etwa aus dem Radio, oder Aufnahmen vom Handy können ganz bewusst genutzt werden, um Pferde an den Lärm auf einem Turnier zu gewöhnen. Und wessen Pferd dieses Silvester Probleme mit dem Lärm hatte, kann über eine entsprechende Gewöhnung im oben beschriebenen Sinn ebenfalls nachdenken. Mehr darüber demnächst …

* „Zähmung des Pferdes, Rationelle Behandlungsart der Remonten und jungen Pferde überhaupt und der bösen, verdorbenen und reizbaren insbesondere“