How to … Reitergymnastik? (2)

Wer es einmal ausprobiert hat, der weiß, dass man bereits mit ein wenig Gymnastik oder Ausgleichsport durchaus entscheidend an seinen reiterlichen Baustellen schrauben kann. Wir haben fast alle volle Zeitpläne und wenig Lust – wie man dennoch das Optimum für sich mit der richtigen Gymnastik herausholt …

… erfährst du jetzt. Vorab: Es geht grundsätzlich darum für die körperlichen Schwächen das Passende zu finden – also ob man eher Dehnung oder Kräftigung braucht oder sich idealerweise mehr spüren lernt. Und es geht darum, dass die jeweiligen Übungen das Reiten unterstützen und nicht Muskulatur trainieren, die im Sattel eher kontraproduktiv ist.

Eine sehr spezielle Art der „Reitergymnastik“ wurde überall auf der Welt von Reitervölkern ausgeübt, wie hier beim Kosakenreiten in den 1950ern. (© self, Wikipedia)

Yoga, Pilates: Grundsätzlich sind diese beide Formen für alle Reiterinnen gut, denn beide haben Aspekte, die mehr von innen heraus die skelettnahe Muskulatur stärken und dabei gleichzeitig den individuellen Bewegungsspielraum erhöhen. Dazu kommt, dass die Trainerinnen in der Regel gut einschätzen können welche Übungen helfen, wenn man typische Probleme auf dem Pferd beschreibt: z. B. „falle nach vorne, komme nicht zum Sitzen, halte die Hände ungleich hoch“. Nach gewisser Übung kann man gut alleine weitertrainieren und auch Übungen zum Aufwärmen vor dem Reiten daraus einsetzen. Mehr über Yoga für Reiterinnen erfährst du in diesem Beitrag.

Core-Training: Hierbei geht es in erster Linie darum die Stablilität des Rumpfes zu stärken. Durch eine stabile Körpermitte verbessern sich Balance, Koordination und Stabilität. Das Training ist eher nicht zeilführend für Reiterinnen, die sich schlecht spüren, oder einzelne Körperbereiche schlecht ansteuern können oder die eher steif und wenig dehnfähig sind.

Mentastics: Wer lernen will, weicher und geschmeidiger zu werden, der ist hier gut aufgehoben. Auch die Wahrnehmung der einzelnen Körperteile und ihre Ansteuerung wird verbessert. Mehr darüber liest du hier.

Neuro-Athletik: Dieser Ansatz ist nicht nur, aber besonders für verunfallte Reiterinnen (gemeint ist auch der Sturz, den wir alle schon mal hatten, bei dem vermeintlich nichts passiert ist) geeignet. Beim Neuro-Training verbessern sich Fähigkeiten auch auf dem Pferd wie von selbst, wenn man die passenden Übungen aufspürt, die das Nervensystem entlasten. Besonders gut hilft es bei Ängsten im Sattel oder wenn man einzelne Körperteile nicht gut spürt oder schwer ansteuern kann. Eine Serie zu Neuro-Athletik startet mit diesem Artikel.

Im nächsten Beitrag geht es darum, wie man es schafft, seine Reiter-Gymnastik in den Alltag einzubinden.