In der Zwischenzeit

Statt wie sonst für zwischen den Jahren – die Wochen, in denen ich üblicherweise meine Auszeit nehme – Artikel vorzubereiten und den Blog damit durchgehend zu bestücken, werde ich heuer aufgrund der hohen Arbeitslast die Not zur Tugend machen und euch an meiner Entspannung teilhaben lassen: Wie? Ganz einfach …

… mit meiner aktuell liebsten Entspannungsübung, die ich im Zuge meines Neuro-Trainings für meine Augen entdeckt habe. Man könnte sie das „Goaßgschau“ nennen, wie ein wunderschöner Begriff in Bayern lautet. Übersetzt bedeutet er: das Geißengeschau oder, noch hochdeutscher, der Ziegenblick.

Was hat das Goaßgschau* nun mit Entspannung auf sich? Der Bayer stört mit der Frage danach jemanden auf, den er mit leerem Blick ertappt: Hasd as Goaßgschau? Danach hat man es meist nicht mehr. Wenn wir Menschen ins Leere blicken, dann dient das der Konzentration, denn es schafft Rechenkapazität fürs Gehirn, wie diverse Studien schon vor Jahrzehnten zeigten. Das machen schon Kinder automatisch. Warum ist das so?

Bei dieser Art zu schauen, entspannen wir die Muskeln um unsere Augen – und damit unsere Augen – maximal. Etwas, das viele von uns gar nicht mehr kennen und können, weil wir alle viel zu viel ganz in der Nähe oder nicht weit entfernt erfassen: am Handy, am Rechner, beim Fernsehen.

Wer „ins Leere“ schaut, entlastet das Gehirn, da es von den Augen dann gerade nicht so viel zu tun bekommt. Das periphere Sehen, das Bewegungssehen – alles weitestgehend ausgeblendet. Meine oben angekündigte Lieblingsentspannungsübung für die Augen erschafft in Sekundenbruchteilen dieses Goaßgschau.

Über die Finger hinweg schauen und am unteren Bildrand schemenhaft zwischen den beiden Fingerspitzen ein kleines Stückchen „Finger“ erkennen. Dann entspannen die Augen. (© C. Götz)

So geht’s: Man hält sich die waagrecht ausgestreckten Zeigefinger auf Nasenspitzenhöhe etwa eine Handbreit vors Gesicht und schaut direkt über die Finger hinweg in die Weite. Wenn man dann am unteren Bildrand schemenhaft nicht nur die beiden Fingerspitzen wahrnimmt, sondern in deren Mitte auch noch ein kleines Stückchen „Finger“ erkennen kann, dann sind die Augen entspannt.

Übrigens: Es kann passieren, dass du das anfangs anstrengend findest. Das liegt daran, dass für alle Muskeln die eigentliche Arbeit im Entspannen besteht. Wenn man den Trick einmal raus hat, braucht man auch die Finger nicht mehr und kann sogar beim Ausritt zwischendurch die Augenmuskulatur mal völlig loslassen.

Mehr zum Thema Augen auf pferdekosmos.de gibt es hier und in diesem Artikel.

Ich wünsche euch allen ein entspanntes 2025!

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* Das Goaßgschau steht nicht nur bei uns für Entspannung: Eine Ziege und auch andere Wiederkäuer zeigen den stieren Blick zumeist bei eben der Tätigkeit, die ihrer Unterordnung der Paarhufer den Namen gab – beim Wiederkäuen.