Lifehack: Reitrock

Als es die Tage nochmal so richtig ar…kalt wurde bei uns, mein Körper aber schon im Frühlingsmodus war, fiel mir der Tipp einer Freundin wieder ein, die mir vor dem Winter von ihrem Reitrock erzählt hatte. Ich dachte beim Stichwort Reitrock bislang, das ist so ein Barock-Ding. Aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren. Reitröcke sind in Wirklichkeit heute …

… perfekt für Frostbeulen im Sattel. Denn Reitröcke fungieren wie ein Eierwärmer. Wobei wir selbst und der Pferdekörper quasi das Frühstücksei sind. Je länger und dichter der Rock und je weiter er über den Pferderücken reicht, umso wärmer wird uns unter dem Rock.

Moderne Reitröcke gibt es aus unterschiedlichen Materialien: Fleece, Softshell, Walkloden oder Lagen-Laminatstoff – entweder alleine oder mit Futter. Es gibt inzwischen einige Produkte, die man kaufen kann, viele nähen sich so einen Rock aber auch selber.

Mein Reitrock-Lifehack aus Fleecedecke und Deckengurt hielt auch meine Nieren schön warm. (© C. Götz)

Weil das schlimmste an den Osterfeiertagen der eiskalte Wind war, und ich an den Beinen trotz Thermoreithose und langer Unterwäsche immer als erstes friere, fiel mir der Tipp mit dem Reitrock wieder ein.

Ein Lifehack ist ja ein Alltagskniff, bei dem man aus vorhandenem Equipment oder sogar Abfall etwas anderes macht. Die meisten Lifehacks gibt es sicher für die Küche – der vielleicht berühmteste ist, mit der Zitronenschale das Edelstahlbecken von Kalk zu befreien. Hier noch ein Lifehack für Barhufer auf meinem Blog. Auch diese einfache Einrichtung zum Bedampfen von Heu ist quasi ein Lifehack.

Mein Reitrock-Lifehack bestand aus einer billigen Fleecedecke und dem Deckengurt: In der kürzesten Einstellung saß er – Corona-Kilos sei Dank – fest genug, um die Decke zu fixieren. Ich war erstaunt, wie viel wärmer es sogar mit dem dünnen Ding war und wie gut alles, trotz des suboptimalen Designs, sogar im Galopp gehalten hat.

Zudem habe ich folgendes aus meinem Test gelernt:

  1. Ich will unbedingt so einen Reitrock!
  2. Er soll bis zu den Füßen und nicht nur über die Knie gehen.
  3. Das Stütchen wird sich maximal freuen, wenn sie ihn über dem Rücken hat.
  4. Ich will einen aus Wollwalk.
  5. Da soll ein hoher Elastik-Bund dran sein, der auf alle Fälle über die Nieren geht.

Bleibt nur noch die Frage: Selber nähen oder kaufen? Die habe ich jetzt noch nicht entschieden. Aber der nächste Winter ist ja noch weit und falls noch ein paar ungemütliche Tage kommen sollten, steige ich weiter mit meinem Lifehack in den Sattel.

Hier noch ein ganz anderer Artikel zum Thema Rock beim Pferd.