Mein Keks, dein Keks

Pferde und Menschen haben unterschiedliche Vorlieben bei Belohnungshappen. Das wäre jetzt nichts Ungewöhnliches, aber eine amerikanische Studie stellte diese Unterschiede für Pferde-Leckerlis fest. Es könnte also sein, dass auch Sie Kekse kaufen, die Ihr Pferd gar nicht richtig gerne mag …

… denn laut der Studie beeinflusst unsere gesamte Wahrnehmung – von der Verpackung bis zur Farbe und Größe der Leckerchen – die Kaufentscheidungen, während die Pferde bei der Wahl des Lieblings-Leckerchens in erster Linie auf Schmackhaftigkeit durch eigene Geruchsreize setzen. Und das bringt unterschiedliche Ergebnisse.

Zitat: „Trotz ihrer Bedeutung für die Produktentwicklung gibt es nur wenige Daten, die die Präferenzen von Pferden mit denen von menschlichen Verbrauchern vergleichen.“ Das Ziel dieser Studie war es, genau das zu untersuchen. Dafür wurde ein scheibenförmiges Leckerli mit Zimtgeschmack auf Flachsbasis mit einem stärker texturierten Leckerli mit Apfelgeschmack auf Haferbasis verglichen.

Aus Haferflocken lassen sich mit wenigen anderen Zutaten wie Karotten, Äpfeln oder Bananen auch ohne Mehl Pferdekekse leicht selber backen. (© C. Götz)

Den Pferden wurden die beiden Leckerbissen in einem Test nebeneinander zum Riechen und Verzehr angeboten. Die Test-Verbraucher sollten die Leckerbissen ebenfalls mit ihren Sinnen bewerten und ihre Kaufabsicht einschätzen. Und tatsächlich: Es gab Unterschiede zwischen Mensch und Pferd, die sich auch wissenschaftlich messen ließen.

Es ist jetzt nicht so, dass wir nicht gewusst hätten, dass unsere Pferde unterschiedliche Vorlieben haben – nicht nur bei Leckerchen, sondern generell beim Krippenfutter. Und jeder hat schon mal vermeintlich leckere Leckerli gekauft, bei denen das Pferd ein Gesicht macht, das sagen soll: Gnade vor Recht, ich erkenne die Intention an und das nächste Mal bringst du mir wieder das, was ich wirklich mag.

Wie sie herausfinden, was ihr Pferd wirklich mag? Beobachten Sie es, wie es reagiert, wenn Sie ihm unterschiedliche Sachen anbieten – egal ob gekaufte Pferdekekse oder Stückchen von Karotten oder Äpfeln. Kleiner Gesundheitstipp am Rande: Je natürlicher und naturbelassener ein Belohnungshappen ist, umso besser, aber es spricht ab und an auch nichts gegen ein kleines Stück trockenes Brot, wenn das bevorzugt wird.

Wie Sie verhindern, dass das Pferd das Betteln anfängt, werde ich im nächsten Beitrag erklären.

In diesem Artikel geht es um eine Studie, die sich mit der Wirkung von Futterlob im Vergleich zum Clickern beschäftigt.

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