Nicht mal mehr Handauflegen

Als ich mich vor fast 20 Jahren auf die Suche nach einer für mich geeigneten Osteopathieausbildung machte, war es mir wichtig, auch beim Pferd möglichst fein, möglichst energetisch und ohne Hebeltechniken zu arbeiten. Der Grund war, dass an meinem eigenen Körper nur diese Art der Behandlung anhaltende Ergebnisse erzielte. Damals war es für viele Pferdebesitzer noch schwierig …

… nachzuvollziehen, dass etwas, das für sie wie „nur mal kurz Handauflegen“ aussieht, so tolle Effekte erzielt.

Das hat sich grundlegend gewandelt. Denn inzwischen haben viele Osteopathinnen der Pferdewelt bewiesen, dass sanfte fasziale und muskuläre Techniken bei ihren Tieren vieles verbessern und heilen können, ohne dass man Gelenke knacken und Gliedmaßen schnalzen lassen muss.

Kürzlich stellte ich fest, dass sich Pferdemenschen gerade an die nächste „Stufe“ der Behandlung – die Arbeit aus einiger Entfernung, ohne den Körper des Pferdes anzufassen – gewöhnen. Das hätte ich in dieser Geschwindigkeit nicht für möglich gehalten.

Ich selber nutzte Techniken „ohne Anfassen“ erstmalig schon wenige Jahre nach Beginn meiner therapeutischen Tätigkeit, ausgelöst durch die Akupunktur mit Farblicht. Dazu kamen Schulungen in Prana-Heilung vor inzwischen acht Jahren – eine Methode, die ebenfalls ohne Berührung arbeitet. Mit einer Fortbildung zur Osteopathie im elektromagnetischen Feld des Körpers im vergangenen Jahr kam ein weiteres wertvolles Werkzeug zu mir, für das ich sehr dankbar bin.

Fallbeispiel gefällig? In etwa so sah die hier beschriebene Erstbehandlung aus, die ich nur aus einigen Zentimeter Entfernung vornehmen durfte. (© C. Götz)

Und auch die Pferde nehmen diese Behandlungen dankbar an, wenn sie Probleme haben, sich anfassen zu lassen. Die Gründe, warum das so ist, sind vielfältig. So kann es sein, dass ein Pferd Berührungen noch nicht kennt oder für medizinische Behandlungen negativ abgespeichert hat. Es kann sein, dass der Schmerz so akut und groß ist, dass eine Berührung zu viel wäre. Und es gibt Pferde, die die Technik bereits kennengelernt haben, sie angenehmer finden – zum Beispiel am Kopf – und deshalb einfordern.