Pferd und Wolf

In Pferdeforen wird das Thema heiß diskutiert – auch von Menschen, in deren Region noch keine Wölfe ansässig sind. In anderen Gegenden gibt es aber seit Jahren Erfahrungen von Pferdehalterinnen* zum Wolf – man liest immer wieder schlimmes. Persönlich kam vor einigen Jahren …

… bei einem Besuch in Sachsen das erste Mal mit Pferdemenschen in Kontakt, bei denen Wölfe seit vielen Jahren ansässig sind.** Deren positive Erfahrungen mit überwiegend Kleinpferden und Ponys in 24/7-Weidehaltung im Wolfsgebiet standen in krassem Gegensatz zu vielem, was man in (sozialen) Medien liest.

Fakt ist: Der Wolf hat sich in weiten Teilen der Bundesrepublik wieder angesiedelt und ausgebreitet. Wie eine Koexistenz von Pferden und anderen Weidetieren und dem Wolf aussehen kann, damit befasst sich seit Jahren das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN).

Vor Kurzem hat es seine Broschüre zum Thema Wolf in einer dritten, neu überarbeiteten Ausgabe aufgelegt: Hier kann man sie kostenfrei herunterladen.

Auch die FN hat den Handlungsleitfaden auf ihrer Webseite verlinkt und zum kostenfreien Download im FN-Shop angeboten. Denn die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gehört zu Verbänden, die das AFN bilden.

Ziel dieser Verbände ist es, klar zu definieren und gesetzlich zu regeln, „wie viele Wölfe in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands leben können und wann ein Akzeptanzbestand, also eine definierte Grenze an Wölfen erreicht ist“, so die FN. Als Grundlage dienen die offiziellen Wolfszahlen und Gutachten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN).

Ich finde die Broschüre interessant, weil man sich als Pferdehalterin – vor allem in Regionen wo Wölfe erwartet werden oder bereits ansässig sind, grundsätzlich mit dem Thema auseinandersetzen sollte.

Leider geht der Leitfaden nur am Rande auf Schutzmaßnahmen ein – für Pferde findet sich gar nichts zu dem Thema.

* So kann man auch gendern!

** Übrigens in einem für Wölfe laut des Wolfsleitfadens angeblich ungeeigneten Gebiet.