In einigen Regionen Deutschlands wird es auch diesen Winter wieder schneien und viele Reiter nutzen die Gelegenheit zu einem Schneeausritt. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, den Schnee zu genießen. So fanden meine schönsten Dressureinheiten im Schnee statt.
Jedenfalls waren es bislang immer echte Highlights, wenn die Witterung so war, das man auf der Weide oder der Heuwiese* gut reiten konnte: Der Boden gefroren – sodass man die Grasnarbe nicht kaputt macht und keine Löcher entstehen – und darauf etwa 10 bis 20 Zentimeter nicht zu nasser Schnee.
Hier gelang das erste Angaloppieren aus dem Halt völlig mühelos, weil das Pferd so einen Spaß hatte, auf der weiten, weißen Fläche zu galoppieren. Auch der Trab und die Verstärkungen besserten sich nach ein paar Einheiten merklich, da der Schnee Bewegungsabläufe wie über Cavaletti oder im Wasser erfordert.
Und genau das macht es auch nötig, Arbeit im Schnee sorgfältig zu dosieren. Sonst leiden die Sehnen bei der ungewohnten Belastung. Sehr gutes Aufwärmen und entsprechendes Auslaufen nach der Arbeit gehören deshalb unbedingt dazu – noch mehr als sonst, wenn man das so sagen darf.
Das gilt natürlich auch bei Ausritten: Je höher und schwerer der Schnee umso vorsichtiger und langsamer sollte man machen. Und noch ein paar Dinge gilt es, zu beachten:
- Auf befahrenen Wegen kann sich der Schnee in Glatteis verwandeln. Unter einer (dünnen) Schneeschicht sieht man nicht, wenn es spiegelglatt ist. Glätte kann auch nach Tauperioden entstehen, vor allem wo Wasser über den Weg gelaufen ist, oder unter Bäumen.
- Schneeverwehungen sind gefährliche Stolperfallen in denen das Pferd stürzen kann.
- Damit Pferde mit Eisen nicht aufstollen braucht man – zumindest vorne – Einlagen im Eisen, wie den Hufgrip.
- Barhuf haben die Pferde sehr guten Halt im Schnee und stollen nicht auf.
- Bei manchen Gamaschen kann sich Schnee darunterschieben, verklumpen und drücken. Dies kann den Sehnen schaden.
Reiter deren Pferd den Schnee noch nicht kennt, oder die ihr Pferd im Schnee noch nicht kennen, sollten ebenfalls vorsichtig sein: Die Pferde können sich hier durchaus anders verhalten als man es gewohnt ist.
* Viele Stallbesitzer erlauben das, wenn man sie fragt.