Rezension: PSSM

PSSM ist ein Riesenthema – in Ställen und in Foren. Das Buch mit dem Titel „PSSM: Wenn Gene Muskeln stören – Die Polysaccharid-Speicher-Myopathie verstehen und betroffene Pferde symptomfrei halten*“ kommt da genau richtig. Vorweg: Ich mag es, wenn ich im Vorwort schon erzählt bekomme, was mich erwartet. In diesem Fall ist das der Satz …

„Denn ehrlicherweise schadet keinem Pferd eine ,PSSM-Diät‘.“ Das trifft im Kern meine eigene Wahrnehmung, dass es vielen Pferden – ob nun PSSM als Anlage vorhanden war oder aktiviert wurde, ob eine andere oder gar keine genetische Disposition für Muskelerkrankungen vorhanden ist – mit vernünftiger, pferdegerechter Ernährung besser ginge.

Aber zurück zum Buch: Die Autorinnen Liza Gerber und Tina Löffler sind erfahrene unabhängige Ernährungsberaterinnen für Pferde und beschäftigen sich schon lange intensiv mit der Polysaccharid-Speicher-Myopathie.

Der Verlag schreibt: „Dieses Buch soll aufklären, was die Genmutation auslöst, was im Muskel- und Zuckerstoffwechsel betroffener Pferde verändert ist und wie jeder Tierhalter sein Tier trotzdem mit einer angepassten Fütterung, Haltung und dem richtigen Bewegungsmanagement weitestgehend gesund und symptomfrei erhalten kann.“

Und das tut es. Die geneigte Leserin** wird verstehen, wie ungeeignete Haltungsbedingungen sowie Fehler bei Fütterung und Training ein Pferd mit einer PSSM-Mutation negativ beeinflussen. Das Buch geht auch auf weitere equine Myopathien ein, die üblicherweise meist unter dem Sammelbegriff PSSM2 zusammengefasst werden. Der eigentliche Schwerpunkt des Buches liegt aber auf PSSM Typ1.

Mein Fazit: Eine lehrreiche Lektüre die das Bild, das ich mir selber von PSSM im Laufe meiner Beobachtungen gemacht habe weiter wissenschaftlich untermauert hat.

* Cadmos Verlag, 2022, 128 Seiten, 26,99 Eur

** Gendern mit dem generischen Femininum.