Geschmeidig traben (1)

Kann man mit einer Erzählung übers Fliegen jemandem beim Verbessern seines Sitz helfen? Ich hab’s versucht. Als ich vor einiger Zeit um Unterstützung bei Problemen im Trab gebeten wurde, versuchte ich, meine Vorstellung von Hilfengebung – nicht nur in dieser Gangart – mit einer Geschichte zu erklären, …

… die für mich das perfekte Beispiel für intuitives Steuern des eigenen Körpers ist: ohne nachdenken zu müssen, aus dem Bauch heraus. In diesem Beitrag ist sie nachzulesen.

Der Hintergrund: Die oben erwähnte Reiterin hatte versucht, detaillierte Erklärungen zur Aktivierung einzelner Muskeln in den Beinen, abhängig von der jeweiligen Stütz- und Schwungbeinphase des Pferdes umzusetzen und war gescheitert.

Ich kann das auch nicht. Viel wichtiger ist aber inzwischen für mich – ich will das nicht. Ich möchte deshalb allen, die damit hadern, dass sie solche Anweisungen nicht umsetzten können, folgendes sagen: Sucht euren eigenen Weg!

So wie es Menschen gibt, die Informationen besser verarbeiten wenn sie diese hören, anstelle sie zu lesen, so gibt es auch Menschen, die sich auch reiterlichem Lernen unterschiedlich nähern. Während viele sekundengenaue, detaillierte Anweisungen brauchen, um sich eine Lektion zu erarbeiten, kommen andere besser zurecht, wenn sie sich selbst ein Gefühl im Sattel erarbeiten. Wieder anderen hilft es, sich ein Video oder einen guten Ritt live anzusehen und die dort gewonnenen Gefühle oder Erkenntnisse mit in den Sattel zu nehmen.

Grob schematisch von hinten das menschliche Becken auf dem Pferderücken. (© C. Götz)

Zurück zum Trab: Den wenigsten Reiterinnen* ist klar, dass sie im Aussitzen verschiedene Möglichkeiten haben, ihr Becken dem Pferderücken folgen zu lassen. Natürlich nur, wenn der Sattel dies zulässt. Ein Sattel, der mit zu viel Pausche oder zu hohem Efter und wenig Spielraum an Fläche den Sitz zu sehr fixiert, lässt einem kaum Möglichkeiten, seinen Sitz zu variieren – macht oft sogar entlastendes Sitzen, Entlastungssitz oder leichten Sitz unmöglich.

Was es außerdem noch braucht, darüber schreibe ich im nächsten Beitrag.

* Gendern geht auch über den generischen Feminismus.