Leichten Sitz trainieren

Mit dem Springen kommt auch der leichte Sitz aus der Mode. Auch ins Gelände gehen einige Reiter überhaupt nicht. Dabei hat der leichte Sitz nicht nur Vorteile fürs Pferd, wie im vorigen Beitrag dargelegt, sondern auch für den Reiter. Durch ihn …

… bleibt man elastisch in der Hüfte (oder wird es wieder), verbessert sein Gleichgewicht und trainiert viele Muskeln, die einem auch im Alltag dienlich sind.

So trainiert man den leichten Sitz:

  • Wechsel von Vollsitz und leichtem Sitz (z. B.: lange Seite leichter Sitz, kurze Seite Vollsitz; offene Zirkelseite leichter Sitz, geschlossene Zirkelseite Vollsitz und umgekehrt; Wechsel nach einer bestimmten Anzahl – etwa fünf Galoppsprünge im leichten Sitz, fünf im Vollsitz)
  • mit verschiedenen Entlastungspositionen spielen (auch schon im Schritt und im Trab)
  • mit verschiedenen Bügellängen reiten
  • Länge des Galoppsprungs variieren: eine lange Seite möglichst viele Galoppsprünge im Vollsitz, eine lange Seite möglichst wenige Galoppsprünge im leichten Sitz

Wie sieht ein guter leichter Sitz aus und was braucht es dafür:

  • Grundsätzlich kann man auch im Dressursattel einen leichten Sitz einnehmen. Um ihn zu üben sollte man die Bügel aber unbedingt zwei bis vier Loch kürzer schnallen (je nach Sattel, Reiter- und Pferdegröße)
  • Die Füße etwas weiter in die Steigbügel als beim Dressursitz (knapp hinter dem Fußballen)
  • Den Po leicht aus dem Sattel nehmen (aber nur so weit, dass man jederzeit wieder einsitzen kann).
  • Den Oberkörper leicht vor die Senkrechte (aber nicht vornüberfallen).
  • Das Becken bleibt locker und begleitet das Pferd weiter bei jedem Galoppsprung wie im Vollsitz.

Im Gelände lässt sich bei einem ruhigen Galopp an leichter Steigung für den Reiter der leichte Sitz am besten üben, wenn diese Möglichkeit besteht.

Auch im Stand kann man anfangs üben, einen leichten Sitz einzunehmen. Bis man die richtige Haltung gefunden hat spricht nichts dagegen, sich mit den Händen leicht abzustützen oder mit Steigbügelpositionen zu spielen. Schlussendlich sollte der Fuß aber weiter in den Steigbügel – zur breitesten Stelle des Ballens.  (© C. Götz)

Feines Reiten im leichten Sitz: Spielen Sie mit verschiedenen Oberkörperpositionen. Ein gut gerittenes Pferd folgt dem Reitergewicht. Verlagert man den Oberkörper nach vorne legt das Pferd zu, richtet man sich wieder auf, ist dies das Signal für das Pferd, sich aufzunehmen. Auch im leichten Sitz können Sie mit dem eigenen Becken kleiner oder größer schwingen und den Galoppsprung so vergrößern und verkleinern. Auch beim leichten Sitz sollte man üben, das Becken ganz still zu halten, sich also tot zu stellen, um den Unterschied zu erfühlen. Denn grundsätzlich gilt: Wer die Hilfe aus dem Sitz gibt, kann die Beine ruhig halten und sich selbst stabiler.

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