Spinnen die Briten?

Eine englische Vorstudie befasste sich kürzlich mit „dem Einfluss der auditorischen Stimulation auf das nächtliche Schlafverhalten bei aufgestallten Pferden“. Das allein wäre jetzt für mich kein Grund, die Studie – frei nach Asterix und Obelix – zu bashen. Nein, es geht mir eher um die Wahl der „Geräusche“, genauer: um die Musikauswahl.

Die Forscherinnen haben nämlich Beethovens Neunte* gewählt, um ihre Untersuchung durchzuführen. Leider steht in dem Abstract kein Grund für diese Wahl.

Der vierte Satz in Beethovens neunter Sinfonie enthält die bekannte „Ode an die Freude“.

Egal, ob man jetzt als Mensch oder Pferd diese Musik als Lärm oder Genuss wertet – Fakt ist: Das Auftreten der Musik in der nächtlichen Stallatmosphäre hatte einen signifikanten Einfluss auf das Verhalten der Tiere: In dieser Zeit wurde vermehrt gefressen, andere Verhaltensweisen nahmen ab. Interessanterweise konnte das Liegeverhalten nicht eindeutig dem Auftreten der Musik zugeordnet werden.

Beobachtet wurden sieben Pferde mit gleichen Haltungsbedingungen und Tagesabläufen auf demselben Hof über neun Nächte von 20.30 bis 6.30 Uhr.

Mehr zum Thema, wie Musik auf Pferde wirkt in diesem Beitrag.

* Wohl jeder kennt aus dieser Sinfonie die „Ode an die Freude“. Der vierte Satz in dem sie stattfindet beginnt als ob der weiße Hai sich nähert. Da kann man schon verstehen, dass sich pferdisches Schlafverhalten ändert.