Gleich beim ersten Test des HandsOn Putz- und Massagehandschuhs fiel mir ein Artikel wieder ein, den ich schon ewig schreiben wollte: Über die Bedeutung des Kronsaums für den Huf und was wir daraus ableiten können. Denn mit diesem Handschuh lässt sich dieser Bereich sanft aber effektiv massieren.
Der Kronrand bezeichnet die Grenze zwischen Horn und Haar. Um ihn genau zu sehen, muss man die Haare dort leicht nach oben schieben. Unterhalb des Kronsaums liegt das Saumband. Dieser Bereich ist zwischen einem und gut zwei Zentimetern breit. Hier liegt das so genannte Saumhorn. Dieses weichere Horn nimmt leicht Feuchtigkeit auf und bildet einen Schutz für den Übergang zwischen Huf und Pferdebein. Im Bereich des Kronsaums wächst das Horn zwischen vier und sieben Millimeter pro Monat.
Hinter Kronrand und Saumband liegen die Saum- und die Kronlederhaut, sowie das Saum- und Kronpolster. Letztere sind stark durchblutet und empfindlich gegen Anschlagen. Nicht nur aus diesen Gründen sind Kronrand und Saumband sehr sensible Stellen am Huf.
Es kommt hier relativ leicht zu Verletzungen. Typisch sind Blutergüsse oder Risse und Stiche. Verletzungen am Kronrand können zu Hornspalten führen. Diese können – je nach Größe, Tiefe und Lage – Probleme machen, verlaufen aber oft auch recht problemlos. Seltener kommt es zu Entzündungen des Saumbandes. Dabei tritt meist eine Schwellung des Kronrandes auf. Diese ist allerdings auch häufiges Begleitsymptom unterschiedlichster anderer Probleme. Auch bei einem Hufgeschwür oder einer Hufbeinfraktur und anderen Problemen im Huf kann eine Schwellung des Kronrandes auftreten.
Rund um den Kronsaum, etwa eine Fingerbreite über dem eigentlichen Saum, liegen die so genannten Ting-Punkte der zwölf Hauptmeridiane der TCM. Diese Akupunkturpunkte haben besondere therapeutische und diagnostische Bedeutung. Unter anderem ist ihre Massage Bestandteil einer energetischen Behandlung auf Basis der Meridianlehre.
Eine Massage des Kronrands kann vor allem bei Pferden mit Hufproblemen, Durchblutungsstörungen oder Lymphstau gut tun und helfen. Sie kann zudem die Umstellung auf Barhuf unterstützen und die Hornqualität verbessern.
Man kann den Kronsaum mit den Fingern oder einem Bürstchen massieren und die oben erwähnten HandsOn Putz- und Massagehandschuhe eignen sich ebenfalls gut. Wichtig ist, dass das Pferd die Massage als angenehm empfindet. Langsame, kleine Kreise ganz rundum – also auch auch oberhalb des Ballens – mögen die meisten Pferde sehr gerne.
Wer möchte, kann auch pflegende und regenerierende Substanzen einmassieren. Dabei ist es sinnvoll, zu beachten, was das Pferd braucht. Vorschläge für selbstgemischte Massageöle für den Kronrand folgen im nächsten Beitrag.