Schnipp, schnapp …

… Schweifspitze ab. Wer nicht möchte, dass sich sein Pferd auf den Schweif steigt – beim Aufstehen oder wenn es rückwärts weichen muss – der schneidet den Schweif regelmäßig. Da zudem unser Bedürfnis nach Symmetrie und Ästhetik auch bei Pferdehaar nicht abreißt, hier ein paar Tipps …

… wie man den Schweif schön gerade abgeschnitten bekommt und welche Länge zum jeweiligen (Typ) Pferd passt.

Es gibt zwei Methoden, die beide gleichermaßen einfach sind und einen schönen geraden Abschluss des Schweifes gewährleisten:

  1. Man umfasst den Schweif nach der Schweifrübe und führt ihn zwischen den Hinterbeinen des Pferdes nach vorne mittig unter den Bauch. Hier schneidet man ihn auf der gewünschten Länge ab. Dies ist die einfachste und schnellste Methode, sie hat allerdings auch Nachteile: Wer sich unsicher ist, ob das Pferd dabei Angst bekommt, erschrickt und dann möglicherweise tritt, kann es mit einer (spitzen) Schere verletzen oder selber verletzt werden.
  2. Oder man legt eine Hand unter die Schweifrübe und simuliert damit, wie das Pferd den Schweif üblicherweise trägt – die Hand höher, wenn es ihn hoch trägt, tiefer, wenn es den Schweif kaum trägt. Man umfasst mit der anderen Hand den Schweif am Ende der Schweifrübe fest und gleitet dann bis an die Stelle, wo man ihn abschneiden möchte.

Am schnellsten: Den Schweif zwischen den Hinterbeinen nach vorne unter den Bauch führen und abschneiden. (© C. Götz)

Bei beiden Techniken wird der Schnitt später ganz waagrecht und gerade. Und bei beiden Methoden muss man sich vorher sicher sein, um wie viel man den Schweif kürzen möchte. (Achtung: Es empfiehlt sich vor allem bei einem dickeren Schweif nicht, etappenweise zu schneiden.)

Am sichersten: Mit der Hand unter der Schweifrübe die Haare umfassen und bis zur gewünschten Schnittlänge festhalten. (© C. Götz)

Noch ein paar Hinweise zur Länge: Sie ist abhängig von der Mode und sollte zur Haarmenge und dem Pferd passen. Ein Ponytyp wirkt mit (zu) kurzem Schweif genau so seltsam wie ein Blutpferd mit einem langen, dünnen Pinsel. Wird der Schweif auf einer Höhe abgeschnitten, auf der möglichst alle Haare gleich lang sind, wirkt er am vollsten. Einen Schweif, der ab Sprunggelenk stark ausdünnt, sollte man also eher kürzer halten. Eine Schweiflänge bis Mitte Röhrbein verhindert in der Regel, dass die Pferde sich auf den Schweif treten und gewährleistet dennoch volle Fliegenabwehr. (Allen, die das nicht glauben, sei gesagt: Przewalskipferde haben einen Schweif, der meist nur bis knapp unters Sprunggelenk reicht – ebenso wie unsere Jungpferde bis zum zweiten Sommer.)

Noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Erst verlesen oder gründlich bürsten und dann erst schneiden. Sonst hat man zügig einzelne Haare oder sogar Strähnen unten überstehen.