Sicher verladen und fahren: Teil 11

Es gibt einige Dinge, die mit dem Fahren und Verladen von Pferden zusammenhängen, bei denen man für sich und das Pferd eine Entscheidung treffen muss, da hier unterschiedliche Ansichten herrschen – und das mit Recht. 

Transportgamaschen: Wer sein Pferd mit Transportgamaschen fahren will, muss folgendes beachten: Nur sehr gute und dicke Transportgamaschen, die auch den Kronrand sicher umschließen, bieten bei einem Unfall, einem groben Brems- oder Ausweichmanöver einen guten Schutz für die Beine des Pferdes. An das Tragen solcher Gamaschen muss sich jedes Pferd erst einmal gewöhnen. Wenn man das damit Pferd fahren möchte, muss man dies üben, bevor man mit dem eigentlichen Verladetraining beginnt. Die weitaus häufigsten Unfälle passieren allerdings beim Ver- und Ausladen. Und auch hier nützen nur die wirklich dicken Transportgamaschen, die sich auch nicht hochschieben, wenn das Pferd mit einem Huf über die Kante der Rampe rutscht. Als Alternative verwenden viele Reiter Bandagierunterlagen und Bandagen oder Neopren-Gamaschen, die bis unters Fesselgelenk gehen in Kombination mit Springglocken. Bei einem Wegrutschen auf der Rampe sind Letztere allerdings kaum ein Schutz. Dringend abzuraten ist von vorgeformten festen Gamaschen. Bei längerem Tragen im Hänger können diese Druckstellen verursachen und damit die Grundlage für größere Probleme mit den Sehnen oder Überbeinen bilden. Meine Meinung: Seit ich nur noch Barhufer habe, lasse ich die Transportgamaschen noch lieber weg.

Trennwand verschieben: Wenn man zum Üben die Trennwand verschiebt oder ganz herausnimmt erleichtert man einem Pferd, das Angst vor der Enge im Hänger hat, die Sache. Schiebt man die Trennwand zum eigentlichen Verladen auf die Seite, hat man das Problem, dass man sie, während das Pferd im Hänger wartet, wieder einrasten lassen muss. Das kann, wenn es nicht reibungslos funktioniert, viel Arbeit die man bereits geleistet hat wieder kaputt machen, weil das Pferd dadurch leicht erschrickt. Meine Meinung: Zum Üben anfangs okay – falls für Pferd oder Mensch nötig – aber nie erst dann mittig einrasten lassen, wenn das Pferd bereits im Hänger ist.

Beim Warten auf den nächsten Start erfüllt ein Heunetz wertvolle Dienste. Ob man es auch während der Fahrt selbst (und so wie auf dem Bild gezeigt, tatsächlich bei diesem Typ Hänger) aufhängt sollte man vom Pferd und der Situation abhängig machen. (© Jebulon, Wikipedia)

Beim Warten auf den nächsten Start erfüllt ein Heunetz wertvolle Dienste. Ob man es auch während der Fahrt selbst (und so wie auf dem Bild gezeigt, tatsächlich bei diesem Typ Hänger) aufhängt sollte man vom Pferd und der Situation abhängig machen. (© Jebulon, Wikipedia)

Futter: Im Hänger füttern ist nicht für jedes Pferd gut. Und mit Futter allein bekommen Sie kein Pferd auf Dauer verladen. Was aber nicht heißt, dass sie ihrem verfressenen Verladeverweigerer nicht mit Futter oder Heu im Hänger die Sache schmackhafter machen können. Allerdings haben unsichere Pferde anfangs auch vor dem Heunetz im Hänger Angst, der Heustaub, der sich vor allem beim Fahren bildet, ist nicht nur für Allergiker nicht gut. Meine Meinung: Eher nein, aber machen Sie es vom Pferd abhängig. Für Pausen (etwa auf dem Turnier) gilt grundsätzlich das Gleiche.