Bodenarbeit als Basis fürs Verladen? Ja, weil das Pferd dabei lernt, sich auf den Menschen zu konzentrieren und mit verschiedenen Anforderungen zurechtzukommen. Und der Mensch lernt, zu kommunizieren: das Pferd in seiner Körpersprache besser zu verstehen und darauf einzuwirken. Dinge, die man beim Verladen zwingend braucht. Im letzten Beitrag gab es schon einige Beispiele, heute dazu mehr …
Beim letzten Mal erwähnte ich neben dem Stehenbleiben und wieder Angehen, das Rückwärtsrichten und seitliche Weichen. Alle diese Übungen – selbstverständlich von beiden Seiten ausgeführt – sind ideal, um ein Pferd kontrolliert bewegen zu können. Dies ist beim Ver- und beim Ausladen wichtig. Auch das Erarbeiten wechselnder Führpositionen (Pferd hinter dem Menschen, Mensch an Schulter, an Hüfte, hinter der Kruppe) ist eine tolle Vorbereitung, speziell, wenn man das Pferd später alleine verladen möchte. Ein Pferd, das sich gezielt in Geschwindigkeit und Richtung weisen lässt, das gelernt hat, zuzuhören, lässt sich auch bei aufkommenden Schwierigkeiten durch diese Maßnahmen wieder in sein seelisches Gleichgewicht bringen. So wird das Verladen von Anfang an ungefährlicher für alle Beteiligten.
Man wird die Übungen dazu zuerst auf bekanntem Terrain und Untergrund machen und später die Schwierigkeitsgrade erhöhen, indem man Folien oder Planen und was sonst noch an Gegebenheiten geboten ist am Stall und im umliegenden Gelände, dafür nutzt. Wenn man sich Bodenhindernisse selbst bastelt ist darauf zu achten, dass diese sicher sind. Planen beispielsweise sollte man durch Stangen oder ähnliches so befestigen, dass der Wind sie nicht wegwehen kann. Als weiteren Schritt kann man auch einen Eimer Wasser darauf gießen.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange es ohne Verletzungsgefahr ist und Schritt für Schritt aufeinander aufbaut. Immer mit dem Ziel bodenscheue Pferde sicherer und selbstbewusster zu machen. Wer am Stall eine Wippe, ein Podest oder eine Brücke aus Brettern hat, kann dem Pferd damit wunderbar die Geräusche und das Instabile einer Hängerrampe vertraut machen. Podest und Brücke sind auch recht schnell und kostengünstig selber zu bauen.
Doch nicht nur von unten ist die „Höhle“ Hänger eine Herausforderung fürs Pferd: Die Enge, die Berührung mit Seitenwänden sowie die Geräusche während der Fahrt sind es ebenso. Deshalb können zum Beispiel Flatterband-Übungen helfen das Pferd zu desensibilisieren. Auch das Abstreichen mit Folien bis hin zum Einpacken darin kann als Vorbereitung unterstützen. Durch (Müll-)Tonnen oder Hindernisständer simulierte Engpässe helfen dem Pferd, sich an die Enge im Hänger zu gewöhnen. Mehr darüber im nächsten Beitrag zum Thema Verladen.