Sicher verladen und fahren: Teil 9

Während Sie weiter das Verladen des Pferdes üben können Sie auch ihr eigenes Fahrtraining aufnehmen. Wer den nötigen Führerschein noch nicht hat tut dies ohnehin, wer lange nicht Hänger gefahren ist, sollte es selbst in die Hand nehmen. Wie geht das am besten?

Ich habe selbst super Erfahrungen gemacht, mit einem kleinen einachsigen Aufhänger zu üben. Rückwärts einparken und rangieren generell lernt man so blitzschnell, denn die Einachser reagieren viel empfindlicher. Gleichzeitig ist die Hemmschwelle mit so einem kleinen flachen Hänger niedriger. Man sieht einfach mehr. Sie können natürlich auch gleich mit dem Pferdehänger üben.

Sicherheitstraining, wie es etwa der ADAC für Gespanne anbietet, ist eine super Möglichkeit, Vertrauen zum Fahren mit Pferdehänger zu bekommen. (© ADAC)

Sicherheitstraining, wie es etwa der ADAC für Gespanne anbietet, ist eine super Möglichkeit, Vertrauen zum Fahren mit Pferdehänger zu bekommen. (© ADAC)

Wer auf Nummer sicher gehen will oder wessen Prüfung schon länger her ist, kann auch ein Fahrsicherheitstraining speziell für Gespanne buchen, wie sie beispielsweise der ADAC anbietet. Ansonsten solle man sich mit dem Anhänger aus technischer Sicht vertraut machen und ein paar Dinge üben. Dazu gehören:

  • ein Sicherheitscheck vor der Abfahrt (Bremskeile, Sicherungsseil, Hängerkupplung, Beleuchtung, Handbremse, Stützräder, Klappe sowie auch die Verschluss- und Sicherungstechniken im Innenraum)
  • ein technischer Check wenn der Hänger länger stand (Luftdruck, Radmuttern, TÜV).
  • Gefühl für das Bremsen mit Hänger zu bekommen

In einigen Gegenden gibt es Verkehrsübungsplätze auf denen man das Fahren mit Anhänger üben kann. Ansonsten findet sich überall eine geeignete abgelegene Straße oder ein großer leerer Parkplatz. In punkto typische Gefahrensituationen sollte man beim Hängerfahren stets im Kopf behalten, dass ein Gespann beim Bremsen in Kurven anders reagiert als das Zugfahrzeug allein. Bei sehr starkem Wind kann es nötig sein, einen Parkplatz aufzusuchen, denn aufgrund der großen Angriffsfläche ist die Umsturzgefahr gegeben. Oftmals ist es aber wegen des Pferdes in solch einer Situation besser, langsam weiterzufahren – eventuell auf Nebenstraßen.

Bei meiner allerersten größeren Fahrt mit Pferd landete ich in einen Gewittersturm auf der Autobahn mit Graupel und Starkregen. Im Nachhinein war ich froh, dass dies zu stark zähflüssigem Verkehr führte und so alle gezwungen waren langsam zu fahren.

Generell gilt: Die jeweils erlaubten 80 oder 100 km/h nicht überschreiten. Und falls der Anhänger doch einmal ins Schlingern gerät müssen Sie unbedingt bremsen, dürfen dies aber wegen des Pferdes nicht allzu abrupt machen.