Wenn der Strahl fault, ist handeln angesagt. Denn die bakterielle Erkrankung kann viel kaputt machen. Im vorherigen Beitrag ging es darum, welche Ursachen sie hat. Und heute stelle ich Mittel gegen Strahlfäule vor, die meiner Erfahrung nach Sinn machen, sowie andere unterstützendeMaßnahmen.
Vorab: Sie können meiner Erfahrung nach alles Mögliche in den Strahl schütten – auch wirklich giftige Sachen – solange eine ungünstige Hufsituation besteht, ist die Bekämpfung der Strahlfäule erschwert bis unmöglich. Vor allem zu hohe oder untergeschobene Trachten und Trachtenzwang sowie hebelnde Wände erschweren das Abheilen der Strahlfäule.
Alle Mittel, die am Huf selbst angewendet werden, müssen konsequent und korrekt eingebracht werden. Ich habe bei meinen Kundenpferden gute Erfahrungen mit Myrrhe- oder Propolis-Tinktur sowie kolloidalem Silber gemacht. Hier die Mittel im einzelnen:
Propolis-Tinktur: Das so genannte Bienenkittharz wirkt antibiotisch, antiviral und antimykotisch und bildet am gesäuberten Huf eine Schutzschicht. Es eignet sich nicht nur gut für Tamponaden in tieferen Furchen, sondern auch wenn die Strahlfäule so weit abgeheilt ist, dass Tamponaden kaum noch halten.
Myrrhe-Tinktur: Diese Mischung aus dem Harz der Balsambäume und Alkohol wirkt desinfizierend und bildet – genau wie Propolis – eine harzige Schicht, die wiederum Mikroorganismen abweist.
Kolloidales Silber: Die Lösung ist bakterizid und fungizid und lässt sich wunderbar in enge Furchen spritzen – auch um diese zu spülen. In einer Konzentration von 20-25 ppm eignet sich kolloidales Silber gut zur Therapie von Strahlfäule.
Traumeel: kann bei sehr tiefen Strahlfäulen, die etwa die Lederhaut gereizt haben, sinnvoll sein. Denn das homöopathische Komplexmittel wirkt schmerzstillend und hilft die Folgeschäden der Strahlfäule zu regenerieren. Man kann es am Saumband einmassieren und/oder in die Ballenfurchen tropfen oder nutzt es, wenn es beim Auskratzen eines von Strahlfäule stark betroffenen Hufes zu Blutungen kommt.
Im nächsten Beitrag erkläre ich, wie man die Hufe mit den Mitteln zweckmäßig versorgt und tamponiert.