Tellerrand: Berittenes Bogenschießen

Ich liebe es, pferdesportlich viel auszuprobieren und den eigenen Horizont zu erweitern und habe das auch selber immer wieder gemacht – manches über Jahre, manches nur kurz. Bei meinem letzten Tellerranderlebnis zu Pferde war ich anfangs sehr gespannt, wie es sich entwickeln würde. Gespannt wie ein Flitzebogen …

Vor einigen Jahren kam ich über eine Kundschaft mit berittenem Bogenschießen in Kontakt und war gleich fasziniert. Bis ich dann wirklich zum Schießen kam und meinen ersten eigenen Bogen bekam, dauerte es eine Weile. Bis ich selber vom eigenen Pferd aus geschossen habe, verging dann noch einmal etwas Zeit.

Inzwischen weiß ich, dass ich beides ganz toll finde. Das Bogenschießen an sich und das berittene Bogenschießen ebenso. Das Bogenschießen entspannt und fördert die Konzentration gleichermaßen.

Das berittene Bogenschießen fordert Vertrauen ins Pferd, denn man hat keine Hand für die Zügel frei. Es fördert aber auch beim Pferd das Vertrauen zum Reiter, denn Pfeil und Bogen machen ungewohnte Geräusche und man kann – gerade als Anfänger – das Pferd auch unabsichtlich mit dem Bogen berühren und es irritieren.

Nach allem, was ich aber bei meinem und anderen Pferden beobachtet habe, sind die meisten rasch für dieses Hobby zu begeistern. Ich hatte fast immer den Eindruck, dass die Pferde sehr schnell verstehen, worauf es für sie ankommt und wirklich Freude daran entwickelten.

Eine Galoppbahn, die auf einer Koppel abgetrennt wird, ist für das Training ausreichend. (© R. Simmer)

Mein eigener Weg sah so aus: Ich habe im Verein, beziehungsweise bei einem Trainer, das Bogenschießen erlernt. Ich habe auf einem erfahrenen Bogen-Pferd die ersten Versuche unternommen. Ich habe mein eigenes Pferd an Pfeil und Bogen gewöhnt – zuerst vom Boden aus, dann vom Sattel. Zuerst im Stand, dann geführt im Schritt und Trab, dann alleine. Ich schieße aber weiter viel ohne Pferd und trainiere dabei bewusst Fähigkeiten, die ich auch im Sattel brauche.

Inzwischen schieße ich aus dem Galopp, angelehnt an den Ungarischen Wettkampf. Das Schussbild ist schon nicht schlecht, die Trefferquote darf allerdings noch besser werden. Und das Beste daran: Meine Stute ist voll dabei.

Mein Fazit: Eine andere Pferdesportdisziplin auszuprobieren kann einen nicht nur reiterlich weiter, sondern auch ein tolles neues Hobby mit sich bringen. Und ich ich habe dadurch bereits viele tolle Pferdemenschen kennengelernt.

Mehr Vorschläge für reiterliche Tellerranderlebnisse hier auf meinem Blog.

Wer Tipps und Hilfestellung für den Start im berittenen Bogenschießen möchte, kann sich gerne bei mir melden.