Video- und Foto-Kontrolle

Heute geht es nicht um Kameras am Stall oder um Videos vom eigenen Reiten, sondern darum, das Pferd in seiner Entwicklung zu begleiteten: mit bewegten und unbewegten Bildern. So lässt sich feststellen, wie ein Pferd sich muskulär und in seinen Bewegungsabläufen verändert – in Sachen Ausbildung und gesundheitlich.

Mindestens einmal im Jahr, besser zweimal und idealerweise zum selben Zeitpunkt, am selben Ort und bei bedecktem Himmel. Das ist die Kurzfassung. Im Detail solltest du auf folgendes achten:

  • Filme auf planem, hartem Boden von hinten, während das Pferd von dir weggeht, von vorne, wenn es auf dich zugeht, und von der linken und von der rechten Seite, während es an dir  vorbeigeht.
  • Filme das Ganze auch im Trab. Übrigens: Idealerweise sind bei den seitlichen Aufnahmen die Führenden auf der kameraabgewandten Seite.
  • Wer möchte, kann auch bei den Aufnahmen von vorne und von hinten das Pferd jeweils von beiden Seiten führen lassen. Der Hintergrund: Das Pferd richtet sich normalerweise auf den Menschen aus und wird dadurch leicht schief, was die Bilder verfälschen kann.
  • Führe im Schritt eher flott und im Trab nicht zu schnell. Ansonsten könnten geringgradige Störungen im Bewegungsablauf vertuscht werden.
  • Zur Kontrolle der Entwicklung der Bewegungsabläufe filme eine kurze Sequenz aller Gangarten an der Longe (idealerweise nicht am Beginn oder am Ende einer Beschlags- oder Bearbeitungsperiode).
  • Ein Foto von beiden Seiten des Pferdes, idealerweise immer gleich aufgestellt – entweder geschlossen, besser offen (siehe Bild) – hilft die Entwicklung der Muskulatur und der Oberlinie zu beurteilen.

Eine sogenannte offene Aufstellung zeichnet sich dadurch aus, dass jeweils das der Kamera zugewandte Vorderbein nach vorne und das gleichseitige Hinterbein etwas nach hinten gestellt ist: Es sind vier Pferdebeine zu sehen. Für eine aussagekräftiges Bild bräuchte es hier jetzt noch planen Untergrund, saubere Hufe und bedeckten Himmel, damit der Schattenwurf die Ergebnisse nicht verfälscht. (© Flominator, Wikipedia)

Nicht nur dir selber helfen diese Aufnahmen, weil sie dein Auge schulen, auch für den Tierarzt können sie von Nutzen sein, wenn das Pferd einmal unklar lahm geht, da man das Bewegungsmuster des Pferdes im Normalzustand bzw. in seiner Entwicklung erkennen kann. Und auf den Fotos lassen sich neben Veränderungen der Muskulatur und der Oberlinie auch Gewichtszu- oder -abnahmen gut erkennen.