Ideen zum Beobachten

Wer sein/e Pferd/e beobachtet, der lernt sie besser kennen. Wer sein/e Pferd/e unbeobachtet beobachtet, der wird sehr viel mehr erfahren. Warum es gut ist, sich als Beobachter unsichtbar zu machen und wie das funktionieren kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Jeder kennt das Phänomen – man kommt zur Weide oder zum Paddock und schon verändert sich die Konstellation: Das eigene Pferd kommt Richtung Zaun, das Spiel oder die Fellpflege mit dem Koppelpartner wird unterbrochen und das war’s mit dem Beobachten. Ähnliches passiert, sobald man eine Kamera oder ein Handy in die Hand nimmt, um zu filmen oder zu fotografieren. Die Pferde bekommen es mit und ändern ihr Verhalten. Das hat auch damit zu tun, dass unser Blick sich ändert, wenn wir beobachten oder etwas für eine Aufnahme fokussieren.

Was also tun? Im Moment möchte man sich nicht im Freien verstecken, um die Pferde interagieren zu sehen. Aber vielleicht bietet sich ja die Möglichkeit, von einem Stall oder einem Gebäude aus. In der warmen Jahreszeit kann man sich zwar gut hinter einem Gebüsch oder einer Hausecke verstecken, man sollte allerdings wissen, dass die Pferde es in der Regel mitbekommen, wenn man auf den Hof fährt. Dann sollte man die Pferde am besten erst beobachten, wenn man sie nach dem Reiten wieder auf die Koppel gebracht hat. Oder man macht dann einen Spaziergang und kommt nach einer halben Stunde möglichst unauffällig wieder zurück.

Wer einen eigenen Stall hat, kann sich mit moderner Videotechnik ganz einfach selber Beobachtungsposten bauen. (© C. Götz)

Wer die Pferde am Haus hat, der kann sich relativ leicht, an zwei, drei Stellen Kameras anbringen und zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Blick auf das Geschehen werfen. Das hat auch in der Rückschau Vorteile, etwa wenn man sich fragt, wer und was genau für den demolierten Zaun verantwortlich ist oder wie diese oder jene Verletzung entstanden ist.

Wer sein/e Pferd/e beobachtet, kann den Fokus zum Beispiel darauf legen zu sehen, wie sie sich bewegen, wie sie sich hinstellen, wälzen, wieder aufstehen, welche Körpersprache sie dabei zeigen (mit Ohren, Augen, Maul, Nüstern, Schweif und der Position des Körpers), mit wem sie auf welche Art und Weise interagieren oder wem sie aus dem Weg gehen.