Seit zehn Jahren bearbeite ich die Hufe meiner Pferde nun selbst, stellte ich kürzlich fest. Das Jubiläum, das bereits vor ein paar Monaten stattgefunden hätte, habe ich nicht gefeiert. Warum? Da bin ich wie ein Kerl, der den Hochzeitstag vergisst: Läuft etwas gut, kommt es einem nicht in den Sinn. Und das tut es – im wahrsten Sinne des Wortes: Man sieht es an den Pferden.
In diesen zehn Jahren habe ich aber nicht nur die Hufe meiner Pferde so bearbeitet, dass sie von Anfang an besser liefen als bei jedem Barhufbearbeiter vorher, ich habe zudem …
- ein Buch über die Vorteile des Barhufs für das Pferd geschrieben und was es braucht, damit es einen guten Barhuf entwickeln kann.
- viele Patientenbesitzerinnen* beim Behandeln von der Notwendigkeit und den Vorteilen von Barhuf beraten und überzeugt.
- einige Menschen dazu gebracht, selber die Hufe ihrer Pferde zu bearbeiten
- einige Menschen dazu gebracht, die Hufe ihrer Pferde noch besser bearbeiten zu können.
Deshalb ist es jetzt für mich einmal an der Zeit, aus diesen zehn Jahren und von den Begebenheiten, die zu dieser Entwicklung führten, zu berichten: anhand von Fallbeispielen und neuen Studien – Kurioses und Spannendes, Fakten und Geschichten.
Beginnen möchte ich mit dem Moment, als mein damals 16-jähriger Wallach das erste Mal von mir die Hufe bearbeitet bekommen hatte: Er ist relativ lang im Rücken, die Mutter war eine Traberstute, der Papa feinstes Holsteiner Springblut, und er tat sich immer schwer mit versammelnden Übungen und Lektionen. Am Tag nach der Hufbearbeitung ritt ich aus, und traute meinem Hintern und meinen Händen kaum: Das Pferd war plötzlich in der Lage versammelt in Selbsthaltung zu galoppieren, wunderschön bergauf gesprungen und mühelos. Ich hatte diesen Galopp nicht gefordert – er war einfach da und das Pferd zeigte ihn mir.
Von diesem Tag an war versammelnde Arbeit für dieses Pferd mit Leichtigkeit zu leisten. Der Witz dabei war: Ich hatte an diesem Tag nicht mehr als eine Tragrandberundung vornehmen können, da der Huf sich nach fehlerhaftem Ausschneiden eines Bearbeiters (der Grund, warum ich begann es selber zu machen) nur dafür bereit zeigte. Dass diese gefühlten drei Späne Horn derart viel bewirken würden, hätte ich niemals geglaubt.
Unter dem Schlagwort Barhuf gibt es bereits einige Artikel zum Thema auf meinem Blog zu lesen.
Mehr Geschichten, wie Menschen für ihre Pferde zum Barhuf kamen und was ich noch erlebt und gelernt habe, demnächst …
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* Es gibt einen Grund, warum ich mich fürs Gendern entschieden habe.