Wer von uns hat sich noch nicht irgendwo irgendwann einmal wund geritten? Viele trifft es an den Knien, noch mehr im Schritt. Egal wo, es brennt fies und heilt oft schlecht ab. Was man tun kann, damit das Problem in Zukunft nicht mehr auftritt, hängt extrem davon ab, was die Ursache dafür ist. Und die kann sehr unterschiedlich sein.
Wunde Knie haben die meisten Reiterinnen* wegen schlecht sitzender Reithosen: Schoppen die sich am Übergang zum Stiefelschaft, kommt es leicht zu offenen Stellen. Auch ein Umstellen der Bügellänge oder ein intensiver Start ins Springtraining können die Ursache sein.
Reitet man sich im Schritt auf, kommen viele Ursachen in Frage: Wird man nur bei längeren Ritten wund, ist das meist schon der Auslöser der sich vermeiden oder entsprechend trainieren lässt. Wanderreiter lösen das Problem oft mit Radlerhosen. Lammfellauflagen auf dem Sitz können ebenfalls helfen. Aber auch dann lohnt sich natürlich Ursachenforschung wie man sie auch betreiben muss wenn das Problem schon nach kurzer Zeit und ständig auftritt: von schlecht sitzender Unterwäsche und Kleidung aus Materialien in denen man zu sehr schwitzt über den falschen Sattel bis hin zum Sitzfehler ist alles möglich. Letzterer kann auch durch die falsche Bügellänge verursacht werden. Da hilft nur ausprobieren oder jemanden hinzuziehen, der Hinweise von außen geben kann.
Pauschalisieren lässt sich hier nämlich fast nichts: Während die einen sich in einem String immer aufreiten, ist diese Unterhose bei anderen die einzige, in der sie nicht wund werden. Die eigene Anatomie entscheidet auch, welcher Sattel passt und welcher nicht. Ich habe mich beispielsweise in jedem Modell und jeder Sitzgröße eines bestimmten Sattel-Herstellers aufgeritten – und das waren einige – nur nicht in dessen Gangpferdesattel, der über einen sehr flachen Sitz verfügt.
Problematisch sind vor allem Fälle, bei denen man sich von gestern auf heute plötzlich ständig wundreitet. Hier lohnt es sich, zu überlegen, was sich geändert hat. Das kann die eigene Konfektionsgröße sein, das Waschmittel sowie ein Muskelauf- oder -abbau beim Pferd, der den Sattel in seinem Schwerpunkt verändert. Denn auch wenn Dinge sich schleichend verändern kann die Auswirkung schlagartig auftreten.
Immer gilt: Möglichst gut abheilen lassen, bevor man wieder in den Sattel steigt. Ich schätze dafür verdünnte Propolistinktur sehr. Muss oder möchte man weiterreiten empfehle ich Seidenpuder mit Eichenrinde, wie er auch in der Babypflege genutzt wird. Ansonsten: Kommt man bei der Suche nach der Ursache alleine nicht weiter, mal von außen jemanden draufschauen lassen, der völlig unvoreingenommen an die Sache herangeht.
Mehr Infos und Beispiele, wie man herausfinden kann woher die Schmerzen beim Reiten eigentlich kommen, im nächsten Artikel.
* Ich habe mich aus diesem Grund fürs Gendern entschieden.