Für alle klassischen Reitweisen ist der Zügel das wichtigste Instrument, um ein Pferd sicher zu lenken, egal ob im Western- oder im Springsattel. Ohne Zügel wären wir aufgeschmissen, auch wenn bei weiter ausgebildeten Pferden die Sitz- und Schenkelhilfen immer mehr in den Vordergrund rücken und …
… bei jungen Pferden die Gewichtshilfen ein große Rolle spielen sollten. Zügel waren von Anfang an mit dabei. Das zeigen schon archäologische Funde bei Kulturen, die wir derzeit als die ersten Reiter einordnen.
Deshalb lohnt es sich, wenn man sich im Laufe seiner reiterlichen Ausbildung auch immer mal wieder mit dem Thema Zügel befasst.
Denn es gibt nicht nur für unterschiedliche Reitweisen und Disziplinen unterschiedliche Zügel, sondern es kann auch sinnvoll sein, im Laufe seiner Ausbildung den Zügel zu wechseln oder – noch besser – von Anfang an herauszufinden, welcher Zügel am besten zu einem passt. Und da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Hier die wichtigsten:
- Material: Leder, Baumwolle, Polyester, Gummi oder Biothane haben unterschiedliche Eigenschaften und eignen sich deshalb für verschiedene Einsatzgebiete.
- Qualität: Teuer ist nicht immer zielführend. Auch günstige Zügel haben ihre Berechtigung. Allerdings spielt beim Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich auch die Haltbarkeit eine Rolle.
- Form: glatt oder mit Stegen, rund oder flach geflochten. Die Form muss zum Material und zum Einsatzweck passen.
- Breite/Stärke: Es gibt unterschiedlich breite und dicke Zügel. Nicht nur die Größe der Hände ist hierbei ein Kriterium.
- Länge: Wie lang muss ein Zügel sein, damit er zum Pferd und zur Reitweise und Disziplin passt?
- Zubehör: Hierbei geht es unter anderem darum, ob man mit Zügel-Snaps reiten möchte oder mit Handschuhen.
Nicht zuletzt ist für viele auch die Pflege der unterschiedlichen Materialien noch ein Thema.
In der nächsten Folge geht es zuerst einmal um die wichtigsten Materialien und Formen bei Zügeln sowie deren Vor- und Nachteile.