Equi-Armdrücken

Wieder so eine neue Erfindung? Keineswegs! Arbeit am Podest wird schon lange ganz unterschiedlich genutzt – kann Krafttraining sein, Dehnung oder Entspannung und steigert Körperbewusstsein und Selbstvertrauen. Weil man auch nicht unbedingt ein Podest dazu braucht, soll zuerst kurz erklärt werden, wie der Aufstieg trainiert wird.

Als Podestersatz kann auch ein plan abgesägter Baumstumpf dienen. Auch steinerne Blumentröge, die von der Größe passen oder eine breite Stufe eignen sich, um damit das Auf- und Absteigen zu trainieren und für bestimmte Elemente der Podestarbeit zu nutzen.

Wichtig ist, dass alles – sowohl der Podestersatz als auch die Umgebung – sicher und frei von Dingen sind, an denen sich ein Pferd verletzten könnte. Übt man beispielsweise im Wald an Baumstämmen muss der Baumstamm trocken und frei von Moos sein und genug Platz direkt um den Stamm herum lassen.

So klappt der Aufstieg. Bedenken Sie, dass das Pferd unter seiner Nase einen toten Winkel hat und das Podest nicht mehr sehen kann, wenn es direkt vor ihm steht. (© C. Götz)

So klappt der Aufstieg. Bedenken Sie, dass das Pferd unter seiner Nase einen toten Winkel hat und das Podest nicht mehr sehen kann, wenn es direkt vor ihm steht. (© C. Götz)

Ein Pferd soll entspannt aufs Podest steigen und Freude daran haben. Damit das spielerisch erarbeitet werden kann, sollte man auf den jeweiligen Typ eingehen:

  • Zeigen Sie ihm das Podest, indem sie das Pferd schnuppern lassen und selber darauf steigen. Bedenken Sie, dass das Pferd unter seiner Nase einen toten Winkel hat und das Podest nicht mehr sehen kann, wenn es direkt vor ihm steht.
  • Manche Pferde wollen das Podest erst mit dem Huf abklopfen. Ihnen kann helfen, wenn man den Huf nimmt, etwas nach vorne zieht (als ob er bei der Hufbearbeitung auf den Bock gestellt werden soll) und auf das Podest stellt.
  • Ist ein Podest breiter kann man das Pferd direkt davor stellen und es (in seine Richtung) mit Leckerchen auf das Podest locken.

Wichtig ist immer sofort zu loben oder zu belohnen, wenn das Pferd dem Ziel einen Schritt näher kommt. Und noch etwas sollten Sie von Anfang an beachten:

  • Arbeiten Sie möglichst von Anfang an daran, dem Pferd beizubringen, mit beiden Vorderbeinen auf das Podest steigen zu lernen. Drückt es sich immer nur mit demselben Bein ab, leistet es sehr einseitige Kraftarbeit.
  • Achten Sie darauf, dass das Pferd bei der Arbeit am Podest möglichst im Wechsel beide Vorderbeine zum Hochdrücken benutzt.
  • Achten Sie darauf, anfangs nicht zu viel zu machen und das Training sorgfältig aufzubauen. Denn auch wenn ein Podest nicht sehr hoch ist, ist diese Arbeit anstrengend.

Üben Sie nur, wenn das Pferd bereits aufgewärmt ist. Ideal ist ein mindestens viertelstündiger Spaziergang. Beherrscht das Pferd das Aufsteigen aufs Podest gut, können Sie damit auch nach dem Training für Entspannung und Dehnung der Muskulatur sorgen. Mehr darüber in einem späteren Beitrag.