Sitzprobleme geht man mit entsprechendem Training an, klar. Mit Reitunterricht, Sitzschulungen und neuerdings auch mit Apps, die das Pferd bei jedem Schritt, Tritt und Sprung vermessen. Zu teuer, zu kompliziert, zu zeitaufwändig. Die Lösung ist viel einfacher: Sie brauchen „nur“ umdenken.

Die gute Nachricht zuerst. Wer einmal damit anfängt, und sei es nur mit einer kleinen Sache, der bekommt durch das Erfolgserlebnis Spaß daran und macht weiter und immer mehr. Das ist jedenfalls das Ergebnis von Studien zum Ändern von eingefahrenen Mustern und Routinen.

Generell gilt bei der Korrektur von Sitzproblemen:

• Womit Sie anfangen, müssen Sie selbst entscheiden. Das Ziel kennen nur Sie selbst. Ob der ausgewählte erste Schritt der richtige ist, dürfen Sie aber gerne mit anderen diskutieren.
• Formulieren Sie das Ziel aus, indem Sie es aufschreiben und setzen Sie sich einen Zeitpunkt, an dem Sie die gewünschten Fortschritte kontrollieren wollen. (Notieren Sie auch, wie das erfolgen soll.)
• Nutzen Sie jede Schrittphase in der Bahn und beim Ausreiten aus, um an dem Problem zu arbeiten. So haben Sie in jeder Reiteinheit mindestens zwanzig, fünfundzwanzig Minuten in denen Sie trainieren.
• Lernen Sie Ihren eigenen inneren Schweinehund kennen und nutzen Sie ihn zu ihrem Vorteil. Wie das geht, steht hier.
  

  Erinnern Sie sich warum es so ungewohnt ist, die Finger anders herum zu verschränken, damit Sie mehr Geduld mit sich haben. (© C. Götz)

• Geben Sie sich mit kleinen Schritten zufrieden, gehen Sie nicht gleich alles an.
• Nutzen Sie Fotos und Videos zur Korrektur und natürlich auch Bahnspiegel, wenn vorhanden.
• Vergessen Sie das Atmen nicht. Nur wenn Sie selber locker sind, können Sie effektiv Bewegungsmuster umschulen.
• Wenn Sie Frust schieben, erinnern Sie sich daran, warum das Ganze für uns so schwer ist.

Viel Vergnügen und Erfolg bei der Umsetzung!