Störungsanfällig, von vielen Erkrankungen und Symptomen geplagt, reichlich therapiert und dennoch ist der Darm des Pferdes – beziehungsweise sein Mikrobiom – immer noch nicht vollumfänglich erforscht. Eine Studie hat nun den aktuellen Wissensstand mit dem von anderen Spezies verglichen.
Bei uns Menschen finden sich die meisten Mikroorganismen im Darm: Mehr als 100-mal so viele Gene wie wir selbst haben kommen hier zusammen.
„Die Bedeutung der Darmmikrobiota bei Pferden und die Faktoren, die ihre Zusammensetzung beeinflussen, standen in den letzten Jahren im Mittelpunkt zahlreicher Studien“, schreiben die Forscher:innen. Faktoren wie Alter, Ernährung, Antibiotikagabe und Lebensort können die Darmmikrobiota beeinflussen.
Die große Bandbreite (auch gesunder) Darmmikrobiota bei Pferden erschwert ihre Interpretation und hat es bislang unmöglich gemacht, eine Dysbiose – ein Ungleichgewicht von guten und krankmachenden Keimen – eindeutig zu definieren.
Allerdings deuten neuere Forschungsergebnisse darauf hin, dass Probleme im Pferdedarm bei der Entstehung verschiedener Erkrankungen, nicht nur von Darmentzündungen, sondern auch von Equinem Asthma, eine Rolle spielen könnten.
Was man vom Menschen schon weiß, fassen die Forscherinnen so zusammen: „Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Zusammensetzung und Qualität des Mikrobioms im Darm.“ Das wird auch bei Pferden nicht anders sein, wage ich zu prognostizieren.
Ebenfalls vom Menschen weiß man, dass bestimmte Ernährungsweisen die Vermehrung bestimmter Bakterien fördern und die Produktion von Stoffwechselprodukten modulieren können, wodurch sich der pH-Wert des Darms und andere wichtige Faktoren des mikrobiellen Gleichgewichts verändern. Bislang scheiterten Untersuchungen bei Pferden diesbezüglich daran, dass es (zumal an kranken Tieren) Wochen dauert, bis Veränderungen in den mikrobiellen Gemeinschaften auftreten, bzw. erkennbar werden.
Weitestgehend gilt also immer noch, was ich in diesem Artikel geschrieben hatte. Was der Pferdedarm braucht, damit hat sich dieser Artikel befasst und dieser damit, wenn es „zu gut“ läuft.