Narben entstören

Die meisten Pferde haben an irgendeiner Stelle des Körpers eine Narbe erworben* – und sei es nur das Brandzeichen. Nicht alle machen Probleme. Doch wie erkennt man, ob eine Narbe sich negativ auf die Gesundheit eines Pferdes auswirkt? Spoiler: Sicherheitshalber sollte man sich um jede Narbe kümmern.

Vorweg ein Fallbeispiel: Ein zehnjähriger Wallach zeigt nach dem Ausheilen eines Sehnenschaden an einem Vorderbein ein Kürzertreten des gleichseitigen Hinterbeins. An diesem Hinterbein hatte er eine Schnittverletzung als Jungpferd im unteren Drittel des Röhrbeins, direkt über dem Blasenmeridian. Nachdem die Verspannungen der Hinterhand- und Rückenmuskulatur gelöst waren, kehrte die Gangstörung nach einer Weile wieder – bis schließlich die Narbe entstört wurde. Dies wurde mit zwei Sitzungen Akupunktmassage gemacht.

Vor allem Kastrationsnarben sprechen gut auf Farblicht an. Nicht immer ist Grün dabei gefragt. (© C. Götz)

So erkennt man, dass Narben stören: Flache Narben, die nicht mit der Unterhaut verklebt sind, sind meist kein Problem. Ob sich die Narbe – je nach Körperregion – gut abheben oder verschieben lässt, kann man oft selbst gut prüfen, vor allem wenn der Vergleich mit der unvernarbten anderen Seite möglich ist. Rittigkeits- und Taktstörungen bei einseitigen Narben sind ebenso Alarmzeichen wie Empfindlichkeiten (z. B. Hautzittern) und Abwehrreaktionen (z. B. Ohrenanlegen) beim Anfassen oder Putzen im Narbenbereich. Diese können auch von weiter entfernt liegenden Narben ausgelöst werden. Wulstige Narben und Narben die schuppen oder immer wieder borkig werden, sind häufig Störfelder.

Es gibt unterschiedliche Wege Narben zu entstören: Ich selber arbeite zumeist mit Matrix-Rhythmus-Therapie, Faszientechniken oder/und Akupunktur. Tierärzte nutzen oft die sogenannte Neuraltherapie, bei der die Narbe mit einem lokal wirkenden Betäubungsmittel unterspritzt wird.

Als Tierbesitzerin** kann man Narben aber auch sehr gut selber entstören (helfen): Ätherische Öle und Salben (z. B. Schüssler oder APM) können dafür eingesetzt werden. Auch Farblicht kann bei vielen Störfeldern durch Narben zu dauerhafter Entspannung und bestmöglichen Optimierung der jeweiligen Wundheilungsstörung zum Einsatz kommen. Die passende Methode und ihre jeweiligen Details lassen sich (ähnlich wie bei der Homöopathie) repertorisieren oder kinesiologisch austetsten.

Das Wichtigste aber ist, dass erst gar keine Störfeld-Narbe entsteht. Mehr darüber im nächsten Beitrag.

* Alle haben einen Nabel, der ebenfalls als Narbe gilt. Auch dieser kann ein Störfeld sein.

** Das betrifft auch Männer.