Das Gleichgewicht des Reiters und seine Balance mit dem Pferd sind nur durch Beweglichkeit zu erreichen – besonders beim Leichttraben. In dieser Folge geht es darum, was dies für Beine und Hüfte des Reiters bedeutet.
Beim Leichttraben ist es ähnlich wie beim Springreiten – ohne gutes Fundament wird das nichts. Das Fundament bezeichnet die Basis des Reiters im Sattel. Im Dressursitz ist das Fundament das Becken des Reiters, im leichten Sitz hingegen das Reitergewicht in den Steigbügeln. Nun muss man beim Leichttraben vereinfacht gesagt einen Wechsel zwischen beidem vollführen. Und dieses Wechselspiel macht vielfach Probleme.
Die Auswirkungen sind unterschiedlich: Die Unterschenkel können sich entweder nach hinten oder nach vorne verabschieden und so Störungen weiter oben verursachen. Oft ist es dem Reiter nicht möglich, den Oberkörper und damit die Hände ruhig zu halten oder den Takt zu halten.
Entscheidend ist es, sich immer wieder klar zu machen, sich nur so weit aus dem Sattel zu entfernen, „wie es sich aus dem Bewegungsablauf bzw. aus dem Schwung des Pferde ergibt“*. Das kann ein Anfänger, der reiten lernt, aber noch nicht leisten. Also setzt er das Kommando „hoch“ um, indem er aktiv aufsteht. Dabei wird dann leider meist auch der Schenkel angedrückt und so entsteht oft schnell ein falsches Verständnis vom Treiben beim Leichttraben.
Gleichzeitig erzwingt das – ebenfalls meist zu früh eingesetzte – Leichttraben ohne Bügel einen Knieschluss, der zwar im Gelände und beim Springen hilfreich sein kann, der aber beim Leichttraben selbst rein gar nichts verloren hat. Vielfach erschwert auch eine falsch verstandene Position des Fußes im Bügel ein balanciertes Leichttraben.
Alle oben beschrieben Fehler lassen sich leicht durch Übungen korrigieren, die die Hüfte des Reiters mobilisieren und ihn dazu ermuntern, sein Gleichgewicht zu finden und dann erst den Rhythmus des Leichttrabens wieder hinzuzufügen. Einen Überblick über die wichtigsten Übungen diesbezüglich finden Sie im nächsten Beitrag.
* Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1, 27. Aufl., FN-Verlag, Seite 60