Immer wieder werde ich gefragt, was ich denn als naturheilkundliche Stallapotheke für Pferdebesitzer empfehlen würde. Da ich in Zukunft einfach auf den Blog-Beitrag verweisen kann, anstelle alles aufzuzählen, mach ich mal ’ne Liste …
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit den folgenden drei Mitteln schon einen Großteil der Probleme, für die man ohnehin keinen Tierarzt holen würde, angehen kann:
- Traumeel flüssig: Ich bin ein Fan der Tropfen – und zwar hauptsächlich äußerlich angewendet. Der Tipp kam ursprünglich von einer Tierärztin. Als ich das erste Mal selbst ein paar Tropfen auf einem schmerzhaften Bluterguss verrieb war ich positiv überrascht, denn mit der Salbe hatte ich nie solch eine Wirkung erzielt. Ich benutze die Tropfen auch bei Pferden bei Zerrungen, Prellungen oder Hämatomen, indem ich das Fell gründlich mit Wasser anfeuchte und dann das homöopathische Komplexmittel (mit einem Einweghandschuh) einmassiere.
- Propolis: Es muss nicht zwingend die homöopathische Urtinktur sein. Sie können Propolis-Tinktur auch bei einem (Bio-)Imker kaufen. Ich verwende es in der Hauptsache zur Wundpflege und besseren Abheilung sowie zum milden Desinfizieren von Wunden. Auch juckende Hautprobleme wie Stiche oder Sommerekzeme lassen sich mit einer (mit etwas Wasser) verdünnten Lösung gut beruhigen. Sehr effektiv ist Propolis auch bei verstopften Talgdrüsen, etwa in der Sattellage.
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Habstal-Cor N: Das homöopathische Komplexmittel enthält mit Crataegus und Digitalis Mittel die typischerweise bei der Behandlung von Herz- und Kreislaufproblemen eingesetzt werden. Es ist damit eine bewährte Notfallmedizin bei Pferden, die beispielsweise bei Wetterwechseln oder schwülwarmem Wetter mit gestörtem Allgemeinbefinden, angelaufenen Beinen oder sogar Kreislaufkoliken reagieren. Ideal besonders für ältere Pferde. Man kann es auch verwenden um den Kreislauf zu stabilisieren, während man auf den Tierarzt wartet oder in die Klinik fährt. Bei einem Großpferd reichen circa 20 Tropfen auf Brot oder in einer Einwegspritze ins Maul gegeben, eventuell auch zwei- oder dreimal im Abstand von 15–30 Minuten.
Außerdem habe ich stets Wundauflagen, die sich auch als Tupfer eignen, Verbandswatte zum Polstern sowie elastische Binden griffbereit. Auch Materialien für einen Hufverband (Windeln, Panzertape, Ikea-Tasche) befinden sich in meiner Stallapotheke. Ich halte es zudem für sinnvoll immer Einweghandschuhe, zwei frische Einwegspritzen in verschiedenen Größen zum gezielten Spülen, ein Thermometer sowie zwei saubere Geschirr- oder Handtücher parat zu haben. Am besten verstaut man alles möglichst luftdicht in Kunststoffbehältern.
Übrigens: Wer selbst als Therapeut am eigenen Pferd tätig wird, der sollte – bevor er in Aktion tritt – die PAT-Werte bestimmen und auch einordnen (können). Mehr dazu deshalb gleich im nächsten Beitrag.