Läuft das Pferd wie ein Fuchs sollte man als Reiter und Pferdebesitzer aufhorchen. Das Schnüren hat beim Pferd nämlich andere Gründe als beim Fuchs, für den es eine natürliche Gangart ist. Beim Pferd ist es in der Regel ein Zeichen für ein körperliches Problem, das vor allem im Schritt aber auch im Trab sichtbar ist.
Beim langsamen Traben findet man die Pfotenabdrücke des Fuchses wie auf eine Schnur gezogen. Daher kommt der Begriff schnüren. Die Hufabdrücke eines Pferdes sind normalerweise nicht direkt voreinander. Schnürt ein Pferd, sieht man vor allem bei den Vorderbeinen, wenn man es von vorne betrachtet, dass es die Hufe wie ein Model setzt, indem es sie so nach vorne führt, dass es wirkt, als ob es sie über Kreuz führt. Dann liegen die Hufabdrücke nahezu voreinander.
Vor allem im Schritt fällt beim Pferd das Schnüren auf. Der Tanzmeisterschritt, wie er früher genannt wurde, entsteht oft bei bodenenger-zehenweiter Stellung. Doch auch die hat eine Ursache. Sie kann angeboren oder durch osteopathische Blockierungen oder falsche Hufbearbeitung erworben oder verstärkt sein.
Aber auch Pferde mit korrekten Gliedmaßen können schnüren. Dann kann Schnüren einfach ein Zeichen dafür sein, dass das Pferd unausbalanciert ist und die Kraft fehlt, etwa, wenn junge Pferde bergab gehen. Das Schnüren kann aber auch an Verspannungen oder Blockierungen im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule liegen oder von einem unpassenden Sattel oder Gurt verursacht werden.
In der Regel beobachtet man das Schnüren vor allem im Schritt und an der Vorhand. Es gibt aber auch Pferde, bei denen das ursächliche Problem so groß ist, dass sie es auch im Trab machen und auch an der Hinterhand.
Es ist durchaus sinnvoll, sich als Pferdebesitzer Gedanken zu machen, woher so ein Gangbild kommt. Denn je nach Ursache kann es für das Pferde Folgeprobleme nach sich ziehen, wenn es länger so läuft oder dauernde Gegenmaßnahmen bedingen, damit das Gangbild abgestellt oder – falls das nicht möglich ist – gut vom Körper kompensiert werden kann. Auch für den Reiter ist das Schnüren nicht ungefährlich, denn es kann zum Stolpern führen.
Die gute Nachricht ist: Mit zunehmendem Gleichgewicht und korrekter Muskulatur verliert sich das Schnüren bei den meisten Pferden die es nur in bestimmten Lebenslagenlagen zeigen oft von selbst oder nach entsprechender Lockerung der Muskulatur.