Ich bin kein Fan von vielem Putzen – auch nicht bei Pferden. Damit bin ich nicht allein. Die schrägste Ausrede diesbezüglich habe ich von einem Tierarzt gehört, der sagte, er würde seine Pferde im Winter so gut wie gar nicht putzen, damit sie nicht zu viel Fell verlieren.Das ist natürlich Quatsch, …
… das Fell geht ja erst aus, wenn es Zeit ist, und die drei Haare, die man vielleicht beim Entfernen von verklebtem Schmutz mit ausreißt schaden dem Effekt des Winterfells sicher nicht. Im Gegenteil: Verklebtes Winterfell isoliert nicht gut und sobald das Winterfell gewechselt wird, sind die Pferde froh, wenn man ihnen dabei hilft.
Ich bin aber, wie gesagt, beim Putzen eher isländisch veranlagt, wie eine Freundin das nennt, die lange auf der Insel war: Saubergemacht wird vor dem Reiten nur das Nötigste – da wo die Ausrüstung sonst scheuern könnte.
Nun aber habe ich einen der (mir natürlich durchaus bekannten) weiteren Vorteile des Putzens doch einmal längere Zeit in Anspruch nehmen müssen: die Fellpflege zur sozialen Kontaktaufnahme. Der Neuzugang hat das einfach gebraucht.
Nach einer Weile fand ich es dann selber auch gar nicht mehr so schlecht. Schon aus ausbildungstechnischen Gründen musste wirklich alles einbezogen werden – Fell, Hufe, Mähne, Schopf, Schweif. Und danach hatte die Stute die Haare wirklich schön. Vielleicht sogar zu schön …
Denn nach einiger Zeit entdeckte ich etwas, das sie anfangs nicht gehabt hatte: Elfenknoten, auch bekannt als Steigbügel des kleinen Volks, wie man in diesem Artikel nachlesen kann.
Und die Moral von der Geschicht’? Putzen tut nicht nur den Pferden gut, sondern auch den Menschen, und im besten Fall freuen sich auch noch die Elfen. Und manchmal muss man über den eigenen Schatten springen, wenn etwas Gutes entstehen soll.
Besser Putzen unter Berücksichtigung der Anatomie und Physiologie? Mehr darüber hier. Für die Fans der Stallgeschichten …