Im letzten Beitrag zum Thema einhändiges Reiten ging es um die Vorteile dieser Zügelführung für Reiter und Pferd. Heute nun die wichtigsten Möglichkeiten, die Zügel in einer Hand zu halten und ihre Vor- und Nachteile.
Die wohl gebräuchlichste Art die Zügel in einer Hand zu führen ist, den Zügel in der äußeren Hand ganz normal zu halten und dann den inneren über Kreuz dazu zu legen. Dafür wird er entweder über oder unter den äußeren gelegt. Das hat den Vorteil, dass man sehr schnell wieder beide Zügel in einer Hand hat, falls dies nötig ist. Auch bei dieser Variante ist es möglich, beide Zügel einzeln nachzufassen. Dies braucht allerdings etwas Übung. Zudem neigen viele Reiter dazu bei dieser Variation die Hand mit der Innenseite nach unten zu kippen. Dies kann aber dazu führen, dass man in der Schulter fest wird.
Eine andere Möglichkeit ist, den inneren Zügel einen Finger höher, also zwischen Ring- und Mittelfinger in die Hand zu nehmen und beide zusammen oben wieder herauslaufen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass die Hand leichter aufrecht getragen werden kann und auch die normale Haltung von Faust mit dem Dach in Form des Daumens gut beibehalten werden kann. Außerdem kann man mit einem Griff der freien Hand schnell beide Zügel verkürzen, was speziell im Gelände praktisch sein kann. Es ist nicht ganz so leicht, aus dieser Position wieder in eine beidhändige Zügelführung zu gelangen. Auch das einhändige Verkürzen eines Zügels wird oft als schwieriger empfunden.
Dennoch mag ich persönlich die zweite Variante gerne, wenn ich etwa mit Handpferd unterwegs bin. Noch ein Tipp: Die Zügel sollten nicht zu starr und breit sein, gerade wenn man kleinere oder zierliche Hände hat. Die Gerte wird jeweils in der Zügelhand getragen, so kann man den inneren Arm wirklich entspannt hängenlassen, was vor allem in der Bahn den Effekt der Übung erhöht.