Kontrolle mit Köpfchen

Weil ich in der Praxis häufig erlebe, wie falsch verschnallte und unpassende Zaumzeuge und Gebisse das Pferd stören, hier wie angekündigt meine Checkliste für eine passend verschnallte Trense und deren korrekten Sitz bei jeder Reiteinheit.

Die Ausrüstungsteile Stirnriemen (1) sowie die Backenriemen (2) müssen die richtige Größe für das jeweilige Pferd haben, damit auch der Genickriemen (3) richtig sitzen kann. (© Alex_brollo, Wikipedia)

Die Ausrüstungsteile Stirnriemen (1) sowie die Backenriemen (2) müssen die richtige Größe für das jeweilige Pferd haben, damit auch der Genickriemen (3) richtig sitzen kann. (© Alex_brollo, Wikipedia)

Grundsätzliche Passform:

  • Stirnriemen: häufig zu kurz* (drückt dann an den Ohren und/oder am Kiefergelenk und/oder auf den Akupunkturpunkt Dü19.)
  • Backenriemen: häufig zu lang*, was eine korrekte Verschnallung unmöglich macht.
  • Reithalfter: Die englischen Reithalfter nicht zu breit wählen, da diese sonst bei feinen Köpfen recht hoch verschnallt werden müssen, um dem Gebiss nicht im Weg zu sein. Dann aber sitzen sie meist zu nah am Jochbein. Die hannoverschen Reithalfter haben für heutige Köpfe oftmals einen ungünstigen Schnitt und können dann nicht hoch genug über den Nüstern verschnallt werden.
  • Ist das Gebiss breit genug, dass es nicht an den Maulwinkeln kneift aber auch nicht zu breit, um zu verrutschen?

Korrekte Anpassung:

  • Prüfen Sie, ob das Gebiss richtig liegt: es darf nicht zu hoch oder tief hängen. Von außen können Sie das nicht prüfen, Sie müssen ins Maul schauen.
  • Kontrollieren Sie vor allem bei neuen Trensen hin und wieder ob sich das Leder gedehnt hat und Sie das Gebiss höher schnallen müssen.
  • Verschnallen Sie das jeweilige Reithalfter korrekt (siehe oben). Mexikanische Reithalfter dürfen mit den Metallringen nicht auf das Jochbein drücken. Beim kombinierten Reithalfter darf auch der Sperrriemen nicht zu eng sein, oder einen locker verschnallten Nasenriemen nach unten ziehen.

Check vor der Reiteinheit:

  • Sitzt das Gebiss symmetrisch im Maul?
  • Hat sich der Stirnriemen verschoben?
  • Sind Tasthaare an den Augen unter den Backenriemen eingeklemmt?
  • Hat man das richtige Loch bei der Verschnallung des Reithalfters erwischt, so dass es sicher nicht zu eng sitzt?

* Viele Hersteller bieten an, die Zaumzeuge selbst zusammenzustellen. Bei den zierlichen Pferdeköpfen heutzutage braucht es beispielsweise oft einen Stirnriemen in Warmblut- und dazu Backenriemen in Vollblutgröße.