Häufig wird der Auslöser mit der Ursache verwechselt. Und das führt – ebenfalls häufig – dazu, dass man meint, man könne nichts tun, oder dass man das Falsche unternimmt. Hier ein paar Tipps und Beispiele, damit Sie selber nicht in diese Falle tappen und so im Zweifel sogar die Gesundheit ihres Pferdes aufs Spiel setzen.
Beispiel 1: Ein Pferd hat an bestimmten Tagen immer wieder Blähungen oder Kotwasser. Man beobachtet das Ganze und stellt fest – das Problem tritt auf, wenn tags zuvor das Gras auf der Koppel nass oder feucht war. Also möchte man nun etwas gegen das Kotwasser oder die Blähungen tun und ist der Ansicht, man wüsste die Ursache. Man probiert das eine oder andere Zusatzfuttermittel aus und stellt fest, dass es nichts nützt. Kann es auch nicht, denn das nasse Gras ist nur der Auslöser, nicht die eigentliche Ursache. Die eigentliche Ursache ist eine starke Verwurmung, eine gestörte Darmflora, ein Magenproblem oder Kreislaufschwierigkeiten.
Beispiel 2: Das Pferd hat immer wieder Probleme mit dem Rücken. Es lässt schwer los, kommt nicht zum Schwingen. Die Muskulatur kann kurzfristig über physiotherapeutische Maßnahmen entspannt werden, aber der Effekt ist nicht von Dauer. Die eigentliche Ursache kann ein unpassender Sattel genauso sein, wie ein orthopädisches Problem an einer der Gliedmaßen oder degenerative Prozesse in der Wirbelsäule. Aber auch Infektionen, etwa mit Borrelien oder eine Anaplasmose können diese Symptome mit sich bringen.
Tritt ein Problem nur bei bestimmten Wetterbedingungen oder anderen wiederkehrenden Umständen auf oder verstärkt sich dadurch massiv, ist man häufig sogar geneigt, diese als Ursache zu nehmen.
Wer auf der Ursachensuche bei einem Problem seines Pferdes nicht weiter kommt, braucht kompetente Hilfe bei der Detektivarbeit. Besonders schwierig ist es häufig, wenn für eine Erkrankung mehrere Faktoren in Betracht kommen. Grundsätzlich gilt: Notieren Sie alles möglich zügig und gründlich. Dann können Sie dem Therapeuten wertvollen Input liefern.