Blume des Jahres

Was es nicht inzwischen alles gibt! Das Prinzip Tiere und Pflanze des Jahres kenne ich schon seit Langem, doch wie umfangreich die jährlichen Spots auf Flora und Fauna inzwischen sind, wurde mir erst klar, als ich zufällig las, dass eine meiner Lieblingsheilpflanzen, von der ich jährlich Tinktur ansetze, Blume des Jahres 2023 wurde.

Die Kleine Braunelle habe ich erstmals 2017 in diesem Artikel vorgestellt. Im Folgeartikel habe ich beschrieben, wie sie sich bei Pferden einsetzen lässt. Weitere Tipps zu dieser wundervollen Heilpflanze gab ich in diesem Beitrag.

Die Kleine Braunelle hätte es auch verdient, Heilpflanze des Jahres zu werden. Tinktur ist aus ihr ganz einfach herzustellen. Bis es so weit ist, muss man sich noch bis etwa Juni gedulden. (© C. Götz)

Und erst vor ein paar Tagen habe ich meine Braunellen-Tinktur aus 2022 wieder im Einsatz gehabt, als eines meiner Pferde sich einen kleinen Cut an der Oberlippe geholt hatte, der eiterte.

Warum ist sie nun Blume des Jahres 2023 geworden?  Gewählt wurde sie von der Loki-Schmidt-Stiftung, um auf den schleichenden Verlust zahlreicher Pflanzen- und Tierarten aufmerksam zu machen. „Wir alle können und müssen etwas tun, um diesen Prozess aufzuhalten. Im Garten, an Straßen, zwischen Wohnblöcken, in der Landwirtschaft: Lassen wir wieder mehr Natur zu!“, begründet der Geschäftsführer der Stiftung, Axel Jahn, die Wahl.

Obwohl die Kleine Braunelle hart im Nehmen ist, wird sie wie viele andere Wildblumen stark zurückgedrängt. Die Gründe sind (Über-)Düngung, häufiges Mähen (vor allem durch Rasenroboter) und Unkrautbekämpfung sowohl in Gärten als auch in der Landwirtschaft.

In unserer Region findet man die Kleine Braunelle fast auf jeder Pferdeweide*. Hier wird sie mal mehr, mal weniger häufig von den Pferden gefressen – Stichwort somatische Intelligenz.

Hier noch ein Überblick über alle gewählten Jahreswesen 2023. Mein geheimer Liebling ist übrigens das Moos des Jahres: das Geneigte Spiralzahnmoos.

* Besonders häufig war sie übrigens im ersten Corona-Sommer 2020 anzutreffen. Damals wurde ich von vielen Kunden gefragt, ob ich diese Blume kenne, die sie seit heuer plötzlich auf ihrer Weide hätten. Das wunderte mich damals nicht, und auch nicht, dass eine kanadische Studie zeigte, dass sie bei und gegen Corona-Infektionen hilft.