Deal? Deal!

Im vorherigen Beitrag habe ich das neue Buch von Tierkommunikatorin Cathrin Seib vorgestellt. Ich fing in meiner Mittagspause an, es zu lesen, und als ich nachmittags den Stall machte, probierte ich mit meiner Stute die seit 18 Jahren bei mir ist einfach ein Gespräch. Denn auf Seite 16 schreibt die Autorin, „Tierkommunikation kann jeder lernen, sie ist keine Gabe …

… für Auserwählte.“ Ich bin voll bei ihr!

Wie ich bereits in der Rezension des Buches geschrieben hab, fehlte mir bislang allerdings ein letzter Schubs, es tatsächlich zu machen (zusammen mit einem schlagkräftigen Argument gegen die drölfzig anderen Ausreden, die ebenfalls in dem Buch beschrieben werden).

Ich schaufelte also die Pferdeäpfel in die Mistkarre und fing an. Was soll ich sagen – es war ein nettes Gespräch – glasklar in meinem Kopf. Als mein Ego anfing innerlich dagegen zu bocken, machte ich mich auf den Weg zum nächsten Haufen und einfach weiter im Gespräch.

Der Weg ist weit und das Gras lecker … überraschend, wenn sie dann trotzdem freiwillig kommen. (© C. Götz)

Am Schluss fragte ich sie, ob sie aktuell etwas braucht und sie machte deutlich, dass sie gerne noch auf der Koppel bleiben würde – nichts wirklich Überraschendes. Ich sagte, okay, wie wär’s mit einer weiteren halben Stunde (denn eigentlich war die Weidezeit für diesen Tag vorbei), aber ich möchte, dass ihr danach wirklich ohne Theater reinkommt. Die letzten Tage hatten sich die Mädels nämlich einen Spaß gemacht, zum untersten Ende der Koppel zu rennen, um sich von dort recht widerwillig holen zu lassen.

Sie: „Okay!“ Ich bedanke mich und sage, „ich verlass’ mich drauf“. Etwa eine halbe Stunde später unterbricht der Gedankenblitz „halbe Stunde, Pferde“ meine Arbeit am Rechner. Ja, ich hatte vergessen, einen Timer zu stellen. Aber noch keine echte Überraschung.

Die kam dann, als ich zum Stall ging. Ich war kaum ums Eck, die Stuten schon nahe dem Paddock und als sie mich sahen, galoppierten sie beide wie angestochen los …

Raus aus der Koppel, rein in den Paddock! Am meisten überrascht war aber wohl dennoch das Junggemüse, das mich mit einem Blick ansah, der ganz klar sagte: „WTF war das denn jetzt?“

Mehr lustige und erstaunliche Geschichten, wie ich Kommunikation mit Pferden bisher erlebt habe, in meinen Mr.-Ed-Beiträgen …