Die Heilkraft der Mistel

In den letzten Jahren hat sich die Mistel vor allem in der Tumorbehandlung bei Mensch und Tier einen Namen gemacht. Dafür werden speziell aufbereitete Mistelpräparate gespritzt. Sehr viel länger wird bereits das Kraut und auch die homöopathisch aufbereitete Mistel genutzt: vor allem bei Herz-Kreislauf-Probleme und bei Arthrosen.

Schon seit Jahrtausenden ist die Mistel eine geschätzte Heilpflanze in ganz Europa. (© Koppi2, Wikipedia)

Schon seit Jahrtausenden ist die Mistel eine geschätzte Heilpflanze in ganz Europa. (© Koppi2, Wikipedia)

Vorneweg: Immer wieder liest man, die Mistel wäre giftig. Allerdings ist das nur der Fall wenn massive Mengen aufgenommen würden. Die Fütterungsempfehlung für das Kraut liegt bei bis zu 5 Gramm je 100 kg Körpergewicht – bei einem 600-Kilo-Pferd sind dies also bis zu 30 Gramm täglich. Hält man sich zudem noch an die Empfehlung, das Kraut selbst oder als Kaltauszug* zu füttern, kommt nur der positive Effekt der Inhaltstoffe zur Wirkung – von Bitterstoffen über Histamin bis zu Schleimstoffen.

Traditionell wird die Mistel für einen gesunden Blutdruck und einen stabilen Kreislauf gegeben. Beim Pferd wird die Mistel gerne eingesetzt, wenn Pferde (altersbedingt) zu Kreislaufproblemen neigen. Dies kann zum Fellwechsel sein oder wenn jahreszeitliche Häufungen beobachtet wurden. Dann bietet sich eine vier- bis sechswöchige Kur an.

Hat das Pferd zusätzlich zur Kreislaufsymptomatik (die sich auch in Koliken äußern kann) Probleme mit dem Bewegungsapparat oder wurde bereits Arthrose diagnostiziert lohnt sich eine Kur mit Mistelkraut auf alle Fälle. Darüber hinaus kann die Mistel auch verdauungsregulierend sein. Damit ist sie für viele ältere Pferde eine ideale Unterstützung.

Verwendet werden Blätter und Zweige der Weißbeerigen Mistel (Viscum album). Sie wächst als immergrüner Strauch auf verschiedenen Bäumen. Hier entzieht sie als so genannter Halbschmarotzer den Ästen Wasser und Mineralsalze. Der Wirtsbaum ist mit verantwortlich für die Inhaltstoffe, was bereits den keltischen Druiden bekannt war.

* Für einen Kaltauszug wird das Mistelkraut je EL mit etwa einer Tasse kaltem Wasser übergossen und mehrere Stunden (am besten über Nacht) stehen gelassen. Pferden brauchen Sie das Kraut nicht abseihen, sondern können es mitfüttern. Wollen Sie das Mistelkraut trocken ins Kraftfutter mischen, feuchten Sie es am besten auch leicht an.