Gedanken übers Leichttraben: Teil 3

Der Name suggeriert, dass es einfach ist: Dabei machen auch weiter fortgeschrittene Reiter häufig noch Fehler beim Leichttraben, die die Vorteile fürs Pferd zunichte machen und so beiden das Leben erschweren. Der Grund ist meist, dass Leichttraben zu früh erlernt wurde. In den nächsten Folgen geht es deshalb ums Gleichgewicht beim Leichttraben und wie man es erlangt.

Mit einem Rucksack, noch dazu einseitig platziert, ist das Erhalten der Balance noch schwieriger. Das gilt auch für einen  nicht ausbalancierten Reiter auf dem Pferderücken. (© Robert Lawton, Wikipedia)

Mit einem Rucksack, noch dazu einseitig platziert, ist das Erhalten der Balance noch schwieriger. Das gilt auch für einen nicht ausbalancierten Reiter auf dem Pferderücken. (© Robert Lawton, Wikipedia)

Im Gleichgewicht mit dem Pferd zu sein – also seinen eigenen Schwerpunkt stets mit dem des Pferdes in Einklang zu bringen – ist vielleicht die grundlegendste Fähigkeit eines Reiters. Doch was bedeutet das eigentlich? Balance in der Bewegung muss das junge Pferd für sich mit dem Reiter völlig neu finden. Genauso geht es dem lernenden Reiter. Um das zu erspüren kann man versuchen, selbst einmal ganz langsam zu gehen – so langsam es einem überhaupt möglich ist. Die meisten verlieren dabei ganz schnell ihr Gleichgewicht und holen es sich wieder, indem sie schneller gehen.

Bewegung bedeutet, das Gleichgewicht immer neu zu verteilen – entsprechend den Gangarten und ihrer Schrittfolge. Und zwar so zu verteilen, dass das Gewicht auf immer neue tragende Teile verlagert wird, damit jeweils andere frei werden. Auch das ist beim Reiter genauso wie beim Pferd.

In diesem Sinne besteht beim Leichttraben anfangs vor allem die Schwierigkeit, das Gleichgewicht mit dem Pferd in der Auf-Ab-Bewegung zu finden und zu bewahren. Noch schwieriger wird dies, wenn das Pferd sich dabei – etwa weil es selbst nicht gut ausgebildet ist – durch einen ungeübten Reiter aus seiner eigenen Balance bringen lässt. Anzeichen dafür oder mögliche Folgen sind Takt-, Tempo- oder Anlehnungsprobleme.

Was aber tun, wenn man selbst beim Leichtraben immer wieder instabil wird: einem die Beine vor- und zurückrutschen, man unsanft in den Sattel dutzt oder nach vorne fällt? Wenn die Hände das Leichttraben nicht begleiten sondern das Pferd stören?

Es gibt einiges, was man versuchen und machen kann, um sich und dem Pferd das Leben leichter zu machen. Einige Vorschläge zum Ausprobieren und Üben für mehr Stabilität und Balance beim Leichttraben folgen hier in den nächsten Beiträgen.