Equines Sarkoid: Therapiemöglichkeiten

Egal ob Sie sich bei dem equinen Sarkoid (ES) Ihres Pferdes für eine schulmedizinische oder naturheilkundliche Behandlung entscheiden: Generell lässt sich sagen – es ist wichtig, Sarkoide so schnell wie möglich zu behandeln, so lange sie noch klein und wenige sind.

Aus schulmedizinischer Sicht stehen zur Therapie von ES folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung: Die operative Entfernung (Kryochirurgie oder Elektrochirurgie), die chemotherapeutische Behandlung sowie die mehrfache Einspritzung von BCG-Lösung (Bacillus Calmette-Guérin), einem Impfstoff gegen Tuberkulose. Auch eine Kombination dieser Therapieformen wird praktiziert. Sie alle gelten als unzureichend effektiv und die Sarkoide neigen dazu, wiederzukommen.

Die beste Heilungsaussicht mit über 80–90 Prozent hat laut Untersuchungen die Strahlentherapie, entweder als Tele- oder Brachytherapie. Bei letzterer werden radiaktive Substanzen in das Sarkoid eingebracht, um es zu zerstören, die Teletherapie arbeitet mit Bestrahlung von außerhalb des Sarkoids. Beide sind allerdings sehr kostenintensiv.

Häufig wird als erstes eine äußerliche Chemotherapie versucht, bei der über einen längeren Zeitraum ätzende Stoffe und Salben auf das Sarkoid aufgetragen werden. Im Gegensatz zur Erfolgsrate, die dabei eher gering ist, birgt dies die große Gefahr, das Tumorwachstum anzuregen. Anhand einer Immuntherapie, bei der aus tumoreigenen Zellen ein individueller Impfstoff (Autovakzine) gewonnen wird, soll ein Nachwachsen verhindert oder verlangsamt werden.

Während der Therapie verändern sich Sarkoide und sehen häufig auch schlimmer aus. Werden sie dabei kleiner ist das ein gutes Zeichen. (© R. Simmer, www.rspicturs.de)

Alternativen dazu sind die Behandlung mit Horvi-Enzymed – eine Mischung aus Ampullen zum Spritzen sowie Salbe – und die Misteltherapie (etwa Iscador, subkutan oder in den Tumor zu spritzender Mistelextrakt). Einige Kollegen und Pferdebesitzer haben gute Erfahrungen mit den Salben XXTerra oder HermaVet, mit Aromansi-Sarkoid-Gel, Propolis-Tinktur sowie mit Sarkomelaxon (innnerlich zu verabreichende Tropfen) gemacht.

Zudem können eine konstitutionelle homöopathische Behandlung und die TCM mit Akupunktur und/oder Phytotherapie erfolgreich sein. Die großen Vorteile dieser beiden Methoden liegen darin, dass Konstitution, weitere Erkrankungen sowie die Psyche des Pferdes in die Behandlung und Therapie einfließen. Ein Fallbeispiel zur Behandlung eines Sarkoids nahe der Gurtlage mit Akupunktur folgt im nächsten Beitrag.