Ich erinnere mich an einen Urlaub auf Kreta vor fast 30 Jahren – jeden Abend marschierten wir zum Essen einen Kilometer in den nächsten Ort. Begleitet wurden wir auf dem Hin- und Rückweg von den Schattenrissen der überraschenden Flugmanöver insektenjagender Fledermäuse. Gefühlt hunderte waren unterwegs. Auch hier im Stall …
… sehe ich regelmäßig abends einzelne Fledermäuse jagen. Ich liebe es, ihnen zuzuschauen. Wobei das mit dem Zuschauen so eine Sache ist: Kaum hat man sie geortet sind sie auch schon wieder weg. Wartet man allerdings geduldig, stellt man fest, dass sie meist nach einer Weile wiederkommen – sie fliegen vielfach Runde um Runde.
Eine Studie der bayerischen Koordinationsstellen für Fledermausschutz belegt übrigens die Bedeutung von Ställen als Jagdgebiete für Fledermäuse. Fledermausnachweise gelangen den Forscherinnen* in 88 Prozent aller Ställe.
Sie folgern aus den Erkenntnissen dieser Studie, dass viehhaltenden Betrieben beim Fledermausschutz eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt. Bei uns in der Region gibt es allerdings kaum noch Ställe, in die Fledermäuse können. Die wenigen Kuhbauern hören einer nach dem anderen auf und die Schweineställe sind hermetisch abgeriegelt. Bleiben die Pferdeställe.
Wer die Insektenbelastung für die Pferde verringern und es den Flattertieren bei der Futtersuche rund um den Stall leichter machen möchte, der kann ihnen so genannte Fassadenquartiere, Fledermauskästen oder -bretter anbieten.
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* Es waren auch Männer darunter. Aber gendern geht eben auch so.