Geht doch: Nasenriemenkontrolle

… um genauer zu sein: eine standardisierte Kontrolle der Nasenriemen aller startenden Pferde. Wo? In Frankreich! Initiiert von der Französischen Reiterlichen Vereinigung FFE selbst, bzw. deren Tierschutzabteilung. Durchgeführt wird das bei der Veranstaltung Generali Open de France 2023 – dem wichtigsten landesweiten Nachwuchsbewerb Frankreichs.

Da diese Bewerbe über mehr als zwei Wochen gingen (8. bis 15. und 22. bis 29. Juli) hatten die Franzosen mehr als Zeit genug, Erfahrungen und Ergebnisse zu sammeln. Man darf gespannt sein.

Das Messinstrument dafür haben sie sich aus der Schweiz geholt:

Es soll aufzeigen, ob ein Abstand von 1,5 cm zwischen Nasenrücken und Nasenriemen möglich ist, falls nicht muss der Riemen weiter geschnallt werden. Das Messgerät ist ähnlich wie das des ISES, über das ich hier bereits berichtet habe.

Die FFE hat übrigens 2020 ihre Mitglieder zur Verwendung von Reithalftern befragt: Besitzer, Reiter und Trainer konnten als Gründe dafür folgende Kategorien wählen: Anatomie (29,5 %), Konsequenz (30,6 %), Passiv (32,9 %) und Sonstige (7,0 %). Der am häufigsten genannte anatomische Grund war, das Pferd zu hindern, die Zunge über das Gebiss zu nehmen (20,8 %), die am häufigsten genannte Entscheidung für ein Reithalfter der Rubrik Konsequenz war, das Aussehen des Pferdes zu verbessern (20,4 %) und die Ausrichtung an den Regeln des Sports (30,2 %) war der häufigste passive Grund.

Übrigens: Das Ganze ist ein Versuch, ob und wie er weitergeführt wird, ist derzeit fraglich.

Über Reithalfter als Modeerscheinung hab ich bereits vor zehn Jahren auf meinem Blog berichtet, und hier startet eine dreiteilige Artikelserie, in der ich über Folgen zu eng verschnallter Reithalfter aus physiologischer Sicht berichte.