How to … Portionsweide

Eine neue Studie hat gezeigt, dass Portionsweide eine gleichmäßigere Futterqualität liefert als wenn die Pferde frei auf derselben Fläche grasen dürfen. Ich sag’s mal so – eine Studie hätte ich dafür nicht gebraucht, aber es ist schon spannend, sich die Vorteile dieser Fütterungsart in Summe mal vor Augen zu führen.

Auch diese Studie hat zudem – wie auch schon andere vor ihr – ergeben, dass übergewichtige Pferde mit der Vergabe eines weiteren Streifens Wiese in der Fütterung besser eingebremst werden können als bei freiem Zugang (Überraschung!). Der entscheidende Punkt dieser Forschungsarbeit ist aber, dass gesichert wurde, dass Verdaulichkeit und Nährstoffgehalt bei Portionsweiden eben jeden Tag gleich sind.

Ein Wechsel bei wasserlöslichen Kohlenhydraten, Rohprotein und Faser findet zwar statt je älter das Gras wird, aber die Umstellung erfolgt dann bei Portionsweide nur ganz langsam – so wie das Gras eben wächst und reift.

Bei Portionsweide sollte das abgegraste Stück nicht durch Trittschäden oder Verbiss zerstört werden. (© C. Götz)

Portionsweide hat also den Vorteil, dass man die Futtermenge gut steuern kann und so Gewichtszunahme verhindert und eine gleichbleibende hohe Futterqualität bieten kann.

Doch es gibt auch Nachteile: Neben einem Mehr an Arbeitsaufwand und Weidezaunmaterial kann es bei falsch durchgeführtem Portionsweidemanagement zu Trittschäden, Schädigung der Grasnarbe durch Verbiss und diesbezüglichen Folgeproblemen kommen.

Wichtig sind daher verschiedene Faktoren: Die Größe der Weide und der abgesteckten Portionen muss zur Herde passen. Besser als einmal tägliches ist zweimal tägliches Weiterstecken, wenn die Weide 24/7 zugänglich ist. Eine Ausweichweide für schlechte Wetterperioden ist nützlich. Sind die Weiden zu länglich, ist die Fläche auf der die Pferde alles kurz halten zu groß. Die Weiden müssen sich zwischendurch wieder erholen können. Kleinere, aber dafür mehr Koppeln sind besser als wenige große.

Eine andere Studie zeigte, dass es keinen Unterschied in Sachen Bewegung macht, ob sich die Pferde auf einer Portionsweide oder einer großen Weide frei bewegen. Wohl aber macht ein gut geführtes Wegesystem zu den einzelnen Weiden einen Unterschied.

Mehr darüber etwa in diesem Beitrag, in dem ich berichte, wie ich selbst das Konzept Portionsweide umsetze.