Hufe selber bearbeiten: Werkzeug (1)

In diesem Artikel habe ich geschrieben, dass ich mit bestem Erfolg seit zehn Jahren die Hufe meiner Pferde selber bearbeite und wie ich dazu gekommen bin. Ich kann Pferdebesitzerinnen* nur ermutigen, sich das zuzutrauen. Es ist nicht schwer. Heute zähle ich mal auf, was man meiner Ansicht nach dazu an Equipment braucht.

Ich habe zwei Hufmesser – eines mit normaler Klinge für Rechtshänder und ein Loop-Messer –, eine Hufraspel (mehr dazu später), Handschuhe, eine Hufbeschlagsschürze, einen Hufbock, eine Drahtbürste, einen Schleifstab und einen Zirkel.

Hufmesser: Zuerst hatte ich nur die normale Klinge, aber irgendwann fand ich es praktischer, mit dem Loop-Messer (auch Schlingen- oder Schlaufenmesser genannt) einfacher umgreifen zu können. Beide lassen sich gut nachschärfen. Das erste Messer habe ich erst nach zehn Jahren ersetzen müssen, weil ich es dann nicht mehr geschärft bekam. Liegt aber garantiert an mir, nicht am Messer. Ich nutze Profi-Messer im unteren Preissegment.

Messer lassen sich mit einem Stück Gartenschlauch sicher lagern. (© C. Götz)

Schärfen: Wie man das jeweilige Messer schärft, sollte man sich zeigen lassen. Was man dafür verwendet, hängt bei den meisten weniger von persönlichen Vorlieben ab, sondern wie und womit sie es gezeigt bekamen. Ich hatte zuerst einen schmalen Wetzstab gekauft, jetzt benutzte ich – erfolgreicher – einen größeren Wetzstein aus dem Landhandel, den ich für meine Sense nutze. Dass ich damit gut die Hufmesser bearbeiten kann, entdeckte ich durch Zufall.

Hufraspel: Eigentlich das wichtigste Werkzeug für mich, da ich keinen Nipper und keine Hufschneidezange nutze. Ich habe verschiedene Marken (Dick/Turf, Pferd/Hufhobel, Save Edge) ausprobiert und kann im Gegensatz zum Profi wenig Unterschiede zwischen den Raspeln entdecken. Seit ich meine Technik – ich habe ein Kindheitstrauma mit Raspeln und Feilen – einigermaßen entschärft habe, funktionieren alle etwa gleich gut. Profis berichten von sehr unterschiedlichen Standzeiten/Standfestigkeiten (die Zeit, in der die Raspel gut Material abträgt) der Raspeln, bzw. Hobel. Ich liege bei allen darunter, was zum einen bestimmt daran liegt, dass meine Technik nicht gut ist. Vor allem aber liegen meine Raspeln wochenlang ungenutzt herum und setzen Rost an. Vielleicht sollte ich endlich mal den Tipp eines meiner Ausbilder umsetzen und die neue Raspel in ein ölgetränktes Tuch wickeln, um sie zu schützen. Andererseits brauche ich pro Jahr im Schnitt nicht ganz eine Raspel – die Kosten halten sich also ohnehin in Grenzen.

Handschuhe: Etwas Schnitthemmendes finde ich sinnvoll – ich arbeite alleine wegen der Raspel schon nicht ohne Handschuhe (siehe Kindheitstrauma oben). Ich mag sie gerne eng anliegend, zu viel Spielraum finde ich unangenehm. Wie stabil, dick oder schnittfest der Handschuh für Sie sein soll, müssen Sie selber entscheiden. Wichtig ist meines Erachtens, noch genug Gefühl in den Händen zu haben.

Mehr über die restlichen Werkzeuge im nächsten Beitrag …

Sie wollen mehr über die Bearbeitung von Hufen erfahren? Hier finden Sie Literaturtipps.

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* Gendern? Darum!