Hufe selber bearbeiten: Werkzeug (2)

Im vorherigen Artikel ging es darum, welche Messer, Raspeln und Handschuhe sich für mich beim Bearbeiten der Hufe meiner Pferde bewährt haben. In diesem Artikel sind nun Bürste, Bock, Schürze und ein weiteres Werkzeug dran, das man nicht beim Hufebearbeiten vermuten würde …

Hufbearbeitungsschürze: Vorweg – googeln Sie nicht nur nach diesem Begriff, sondern gehen Sie über den Begriff „Schmiedebedarf“ zu den Profis (z. B. Strom, Niemerg, Helm, etc.) und schauen Sie dort nach Hufbeschlags- oder Schmiedeschürzen. Es gibt sie bereits ab etwas über 50 Euro und das reicht fürs Barhufbearbeiten allemal. Ich habe mit einem Messer in der Hand Angst um meine Beine und deshalb am Anfang eine alte Fettlederhose zum Bearbeiten der Hufe angezogen. Schon nach Kurzem habe ich mir dann eine günstige Schürze gegönnt und würde nie ohne arbeiten. Das liegt auch daran, dass ich mir die Vorderhufe zum Arbeiten am liebsten zwischen die Beine klemme. Auch da ist eine Schürze hilfreicher Puffer. Andere brauchen einen Armschutz, um sich sicher zu fühlen – da reichen bei mir lange Ärmel.

Hufbock: Braucht es nicht, wenn man nur das eigene Pferd macht, ich mag ihn allerdings sehr. Dafür benötige ich aber absolut keinen Schnickschnack beim Hufbock. Das billigste Modell aus dem Pferdesportdiscounter tut es für mich, denn ich habe Pferde, die brav die Hufe geben. Viele arbeiten lieber ohne Hufbock, weil nicht nur das Pferd lernen muss, wie es sicher und entspannt Vorder- und Hinterhufe auf dem Bock platziert. Auch als Bearbeiter muss einem in Fleisch und Blut übergehen, wie man mit dem Bock umgeht, damit er eine Erleichterung ist. Ich bin aber der Meinung: Es lohnt sich!

Handschuhe, ein Loop- und ein Rechtshändermesser, Raspel, Zirkel und Drahtbüste. (© C. Götz)

Drahtbürste: Die habe ich bei meinem ersten Hufbearbeitungslehrgang kennen- und schätzen gelernt. Ich nehme sie nicht immer her, aber oft hilft sie, die Hufunterseite mit Sohle, Strahl und Strahlfurchen sowie den Eckstrebenwinkel zu reinigen und vom schlimmsten Zerfallshorn zu lösen, sodass man gleich sieht, was einen erwartet. Müsste ich mich von einem Werkzeug trennen, wäre es aber die Bürste.

Bleibt noch der Zirkel: Ihn nutze ich seit der Fortbildung bei Martin Bösel vor einigen Jahren. Er hilft mir, die Länge der Trachten bei der Bearbeitung besser einzuschätzen. Denn die Sohlenstandstheorie nach der ich gelernt habe, die Hufe zu bearbeiten, kombiniere ich seitdem mit der Stresspunkt-Beachtung. Mit dem Effekt dass die Hufe seitdem noch besser ins Gleichgewicht gekommen sind, was sich unter anderem daran zeigt, dass ich weniger häufig bearbeiten muss.

Mehr darüber in einem der folgenden Artikel.

In diesem Artikel habe ich darüber geschrieben, woran es liegen kann, dass man mehr oder weniger an den Hufen machen muss.

Sie wollen mehr über die Bearbeitung von Hufen erfahren? Hier finden Sie Literaturtipps.

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