Pferdepflanze Lein

Leinsamen, Leinöl, Leinkuchen, Leinflocken – aus den Samen des Echten Leins, auch Flachs genannt, entsteht vieles, was unseren Pferden gut tut, vor allem jetzt im Fellwechsel. Und das hat viele Gründe. Persönlich nutze ich vor allem Leinsamen und Leinöl.

Linum usitatissimum – übersetzt: höchst nützlicher Lein – ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Sie wird vollständig verwertet, dient als Nahrung und für Kleidung. Die Heilkräfte des Leins finden sich im Leinsamen. Die Samenschale steckt voller Schleimstoffe, die Samen selbst enthalten zu einem Viertel Ballaststoffe und ebenso viel Eiweiß sowie bis zu 45 Prozent Öl. Dieses enthält auch Linolensäure, die zu den wertvollen Omega-3-Fettsäuren gehört. In den Samen befinden sich zudem die Vitamine B1, B2, B6 und E.

Eine kleine zarte Pflanze mit winzigen Samen, die es in sich haben: der höchst nützliche Lein. (© Köhler’s Medizinal-Pflanzen, Wikipedia)

Die Schleimstoffe aus den Leinsamen wirken positiv auf Magen und Darm. Leinsamen ist zudem entzündungshemmend und regt den Stoffwechsel mild an, beeinflusst den Blutzuckerspiegel positiv und stärkt das Immunsystem.

Davon profitieren alle Pferde – nicht nur im Fellwechsel. Besonders wertvoll ist Leinsamen für Pferde mit Magenproblemen, mit Verdauungsstörungen und für ältere Pferde. Eine neue Studie zeigte zudem, dass die Fütterung von Leinkuchen wegen der höheren Verdaulichkeit des Rohproteins in stärkereduzierten Rationen (etwa bei Pferden mit EMS) Vorteile hat.

Heiß diskutiert wird immer wieder der Blausäuregehalt des Leinsamens. Ein durchschnittliches Warmblut müsste Unmengen frisch geschroteten Leinsamen zu sich nehmen (bis zu fünf Kilo) damit hierbei ein Problem entsteht. In normalen Mengen (von um die 100 g pro Tag) verfüttert kommt nur die positive Wirkung der Heilpflanze zum Tagen und man muss den Leinsamen dafür auch nicht erhitzen.

Aufpassen sollte man nur, wenn man Leinsamenschleim – etwa im Mash – in großen Mengen einsetzt, um Medikamente zu „verstecken“. Denn dieser bindet andere Stoffe an sich, und kann so auch Medikamente  weniger wirksam machen.

Um Mash mit Leinsamen geht es im nächsten Beitrag. Da verrate ich meine Lieblingsrezepte …

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