Reiteryoga: Embryostellung

Ich bin ja schon was älter und zudem durch ein paar Unfälle vorgeschädigt. Kurz: Ich bin die perfekte Kandidatin für meinen Yoga-Flow. Außerdem sitze ich durch meine journalistische Tätigkeit viel am Rechner, das Behandeln ist zwar Abwechslung dazu, die Fahrten zu den Patienten sind es aber nicht.

Neben der tiefen Hocke ist die Embryonalstellung eine meiner All-Time-Favourite-Übungen. Sie entlastet gleich mehrere meiner Baustellen wunderbar. Dabei ist die Übung nicht nur total einfach, sie macht auch noch Spaß. Und zwar vor allem, weil sie so effektiv ist und komplett unaufwändig in meinen Tagesablauf einzupassen ist.

Aus dem Vierfüßlerstand der Katze schiebt man den Po auf die Fersen und legt den Oberkörper auf den Oberschenkeln ab. Ich lasse die Arme immer gleich vorne. Man kann sie auch seitlich neben den Beinen ablegen. Das probiert man einfach aus. Bequem soll es sein und atmen muss man können. Fragen Sie sich, was Ihnen wo eine Dehnung verschafft und wie es sich am besten anfühlt.

Man sieht deutlich den Unterschied mit den Armen vor oder neben dem Körper für die Dehnung. Probieren Sie aus, was sich für Sie im jeweiligen Moment am besten anfühlt. (© C. Götz)

Alle Variationen der Embryo- oder Fötusstellung haben eines gemeinsam: Sie entlasten den Rücken – sie sind gut für die gesamte Wirbelsäule und dehnen und entspannen alle Rückenmuskeln, inklusive Hals- und Nackenmuskulatur. Und sie machen Knie und Hüfte flexibel. Die Stellung des Kindes ist vorbeugend und sogar heilend für Knie- und Hüftprobleme. Das ist ein Grund, warum sie mir so gut tut.

Sie ist damit aber auch wunderbar für reitende Menschen geeignet, die auch sonst viel sitzen oder ihren Rücken anderweitig be- oder überlasten.

Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn Sie auf einen der zig Beiträge im Netz stoßen, die die Embryostellung schlechtmachen. Das bezieht sich erstens auf Schlaf und ist zweitens auch für diesen Bereich Quatsch.

Diese Übung lässt einen sich sicher und geborgen wie in Mutters Schoß fühlen. Wenn man direkt danach wieder aufsteht fühlt man sich oft größer. Das liegt daran, dass die Dura – die harte Haut des Rückenmarks – dabei ebenfalls eine Dehnung erfährt. Zudem werden die kleinen Muskeln, die rund um die Wirbelsäule als Aufrichter und Stabilisatoren fungieren entspannt, was die einzelnen Wirbelköper entlastet.

Das war’s schon – nein nicht ganz – das waren alle Übungen, und von hier geht es noch einmal in umgekehrter Reihenfolge bis zurück zum Stand. Der Abschluss mit ein paar zusätzlichen Tipps im nächsten Beitrag